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Die Show der Maiskolben

Die Gersdorfer Agrarproduktion rechnet mit einer guten Maisernte. Der Stärkegehalt der Pflanzen stimmt. Das ist wichtig für die Kühe.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Hartha/Gersdorf. Auf einem Feld bei Queckhain werden 20 Maissorten getestet. Gestern wurden sie von Landwirten und Interessierten begutachtet. Die Züchterfirmen hatten ihre Sorten fein herausgeputzt. Die Maiskolben hatten keine Schale mehr, so dass die gelben Körner als guter Kontrast zum grünen Stängel ergaben.

Jeweils sechs Reihen blieben stehen. Die anderen sechs wurden geerntet, um die Qualitätsmerkmale zu prüfen. Das übernimmt im Auftrag von Saatgut 2 000 ein Labor des Landeskontrollverbandes in Lichtenwalde.

Marion Böhme vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sprach zu den Ergebnissen der Feldversuche. Dabei ging es unter anderem um den Stärkegehalt, die Futterqualität und die Standfestigkeit der Pflanzen. Zu jeder Sorte gab es Erläuterungen. So zum Beispiel gibt es die Maissorte LG 30.222. Ihr wurde ein hohes und stabiles Ertragsniveau bescheinigt. Außerdem seien Standfestigkeit und Verdaulichkeit sehr gut. Die Sorte weise eine geringe Stängelfäule auf, so der Vertreter der Züchterfirma.

Mehr Konstanz im Sortengefüge

Lutz Skorwider von Saatgut 2 000, das die Versuche organisiert, wünscht sich künftig mehr Konstanz im Sortengefüge. Das heißt, dass auf den Versuchsfeldern nicht jedes Jahr neue Sorten angebaut werden, sondern die vorhandenen über mehrere Jahre verglichen werden sollen. Nur dann sei eine klare Aussage möglich, ob diese Sorten für den Standort geeignet sind.

Die meisten auf dem Versuchsfeld angebauten Sorten waren Silomais, der als Futter für die Kühe verwendet wird. Den Mais, den die Gersdorfer Agrarproduktion erntet, wird zu Silage verarbeitet und an die 400 Milchkühe und die Nachzucht verfüttert. Immerhin frisst eine Kuh im Jahr fünf Tonnen Silomais. Das ist etwa ein halber Hänger voll. Mais ist für Kühe das wichtigste Grundnahrungsmittel. Denn nicht nur die Menschen brauchen Energie, auch die Kühe. Die bekommen sie durch das Futter, das aus Anwelke und Maissilage besteht. Deshalb sollte der Mais einen möglichst hohen Stärkegehalt haben, damit auch die entsprechenden Mengen qualitativ hochwertiger Milch produziert werden. Die Milchkühe der Gersdorfer Agrarproduktion haben da einen sehr hohen Standard. Immerhin produziert eine Kuh jährlich 10 500 Kilo Milch.

Die Gersdorfer Agarproduktion baut in diesem Jahr auf 110 Hektar Silomais an. Anfang September ernteten die Landwirte bereits den Mais, der als Hauptfrucht angebaut wurde. Der Rest soll in zwei Wochen vom Feld geholt werden. Vorstand Thomas Thiele spricht von einer guten Ernte. Der Ertrag liegt bei 50 Tonnen pro Hektar. Auch der Stärkegehalt sei sehr gut.