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Die richtige Kartoffel macht’s

Ein köstlicher Wettstreit verspricht das Klitscherbacken am Sonntag in Geising zu werden. Auf was es der Jury ankommt.

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© Frank Baldauf

Von Anja Ehrhartsmann

Geising. Ob herzhaft oder süß, ausgefallen oder traditionell, der Klitscher schmeckt den Erzgebirglern in allerlei Variationen: Doch wer macht den Besten? Und nach welcher Rezeptur? Das sind die großen Fragen, um die sich der Wettstreit am kommenden Sonntag dreht, wenn in Geising wieder unter den Augen vieler Zuschauer der Klitscher-König gesucht wird. Für die Teilnehmer gilt es, eine anspruchsvolle Jury zu überzeugen: Skeleton-Weltmeisterin Diana Sartor aus Bärenfels, die Semmelmilda aus Schellerhau, Müllerbursche Klaus Metze von der Bärenhecker Mühle und Gourmet Thomas Gottschalk vom Landgasthof Börnchen werden die Klitscher mit Punkten bewerten.

So simpel es anfangs scheinen mag, einen guten Klitscher zuzubereiten ist keine einfache Sache. Klaus Metze bevorzugt die klassische Rezeptur: Die Kartoffeln reibt er erst ganz fein. Wichtig ist, dass diese roh sind und mehlig, darin sind sich alle einig. „Haben wir Quark?“, fragte Metze in die Testrunde, und gibt dann einen guten Esslöffel voll dazu. Nach Zugabe von Salz, Pfeffer, einem Ei und etwas Kümmel ist die Grundmasse fertig. Eigentlich gehören noch rohe Zwiebeln rein. „Die müssen ganz fein gerieben sein, bloß nicht stückig.“ Währenddessen stellt Diana Sartor schon die Pfanne auf den Herd. „Das Öl muss richtig heiß sein.“ Und: „Der Klitscher muss schwimmen.“ Eigentlich wird die Kartoffelspeise traditionell in Leinöl in der Pfanne ausgebacken, da dieses aber die Hitze nicht verträgt, die bei mehreren Durchgängen entsteht, wird am Sonntag neutrales Pflanzenöl verwendet.

Als Grundzutaten werden für alle Teilnehmer ungeschälte Kartoffeln, Zwiebeln, Quark und Salz bereitgestellt. Alles Weitere muss jeder selbst mitbringen, sagt Peter Nestler, der das Klitscher-Fest mitorganisiert. Jedes Team geht mit zwei Leuten an den Start. Zum Ausbacken werden drei große Gastrobräter vor der Bühne an der Kirche aufgestellt. Nach ungefähr 15 Minuten muss der Klitscher dann der Jury zur Verkostung serviert werden. Die Teilnehmer starten in unterschiedlichen Wettbewerben: Zuerst treten die Profis an, dann die Vereine und zum Schluss die Hobbyköche. „Die Profis müssen als Erstes weg, weil die ja dann die Festbesucher bekochen müssen“, sagt Nestler. Es haben sich bereits mehr Teilnehmer angemeldet als im vergangenen Jahr.

Programm in Auszügen

Samstag, 18 Uhr, Eröffnung an der Kirche. 18.30 Uhr Kinderdisco auf der Ratskellerbühne. 19.30 Uhr spielt die Band „Dietmar and Friends“ auf der Bühne an der Kirche. 20 Uhr Partygang „Flächenbrand“ auf der Sporthäuselbühne. 21 Uhr Livemusik mit „De Dörfler“ auf der Ratskellerbühne.

Am Sonntag raten die Veranstalter, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Fest zu kommen. Parkplätze stehen an den Ortseingängen, Altenberger Straße und am Leitenhof zur Verfügung. Der Klitscher-Wettbewerb startet um 11 Uhr vor der Kirche. Es gibt außerdem eine Klitschermeile zum Ausprobieren für Kinder.

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Der Klitscher ist zwischenzeitlich goldbraun in der Pfanne ausgebacken, außen kross, innen weich. „So muss Klitscher schmecken“, sagt die Semmelmilda, in deren Rolle das Schellerhauer Original Sabine Nowraty regelmäßig schlüpft. Gemeinsam legen die Jury-Mitglieder die Bewertungskategorien fest. Nach Aussehen, Geschmack, Konsistenz und Originalität wurde im vergangenen Jahr bewertet. Ob es letztlich um den originellsten oder den originalsten Klitscher gehen soll, stellte Semmelmilda zur Debatte. „Bratwurst, Sauerkraut, alles war letztes Jahr drin“, sagt sie und lacht. Schnell einigt sich die Jury darauf, den Teams zwar einen kreativen Spielraum zu lassen, aber für Originalität keine gesonderten Punkte zu vergeben. Anders bei Aussehen und Geschmack. „Dem einen schmeckt das und dem anderen das. Da unterscheiden wir uns ja schon, deshalb müssen wir das als Kategorie mit reinnehmen“, sagt Diana Sartor, und die anderen pflichteten ihr bei. Auch die Konsistenz soll bewertet werden, denn der Klitscher darf nicht auseinanderfallen, aber auch nicht zu fest sein. Bis zu drei Punkte kann jedes Jury-Mitglied pro Kategorie vergeben.

Der Eintritt für beide Festtage kostet vier Euro, Kinder sind frei. Für Verpflegung sorgen örtliche Gastronomen und Hotels. Auch die Geisinger Vereine und Händler sind mit dabei. Mehr Infos gibt es unter www.klitscherfest-geising.de