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Die Rente kommt später

Uta Schorn ist schon aus dem DDR-Fernsehen bekannt. Mit Kollegen steht sie im Volkshaus auf der Bühne.

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© André Braun

Von Helene Krause

Döbeln. Uta Schorn steht in der Garderobe hinter der Bühne des Döbelner Volkshauses. In der Hand hält sie ein Schminkkästchen. In einer halben Stunde ist Aufführung des Stücks „Sei lieb zu meiner Frau“. Sie, Heidi Weigelt, Klaus Gehrke und Gert Hartmut Schreier müssen sich für die Aufführung vorbereiten.

Zu dem Stück gekommen sind sie durch den Regisseur, den sie noch aus DDR-Zeiten kannten. „Er sprach uns an“, erzählt Uta Schorn. „Wir sagten zu.“ Die Rollen spielen sie gern. „Ein Schauspieler, wenn er nicht gerade in Geldnot ist, spielt nur die Rollen, die er gern macht“, sagt die 68-jährige Uta Schorn. Sie und Heidi Weigelt kennen sich von der Schauspielschule. Auch wenn beide in unterschiedlichen Orten gastierten, so haben sie sich all die Jahre nicht aus den Augen verloren. Gemeinsam haben sie schon Sendungen moderiert.

Ursprünglich wollte Schorn gar nicht Schauspielerin werden. „Meine Eltern waren Schauspieler“, sagt sie. „Ich spielte in der Schule in der Laienspielgruppe. Ich wurde dort sofort genommen.“ Mit dem Bekanntwerden hat sie sich damals gar nicht auseinandergesetzt. Das kam erst mit dem Wunschbriefkasten, der im DDR-Fernsehen lief und in dem ihr Gerd E. Schäfer zur Seite stand. „Nach der dritten Sendung war ich bekannt“, sagt sie. „Ich dachte erst, das guckt gar keiner.“ Egal, ob tragische oder komische Rolle, Schorn mag sie alle. „Wobei lustige Rollen schwerer zu spielen sind als tragische“, erklärt sie. „Es ist schwer, die Leute zum Lachen zu bringen.“

Heidi Weigelt denkt an Rente und Reisen

Auch Heidi Weigelt war in der Laienspielgruppe der Schule. Bei einer Altstoffsammelaktion wurde sie von einer Dame entdeckt, die Leute zum Synchronsprechen suchte. „Ich wurde zum Sprechen eingeladen und bekam die Kinderrolle“, erzählt sie.

Für die Zukunft denkt die 66-jährige Weigelt an Rente und Reisen. „Aber immer kommt eine Agentin dazwischen“, sagt sie und lacht. Für Uta Schorn beginnt im Frühjahr eine neue Staffel der ARD-Familienserie „Familie Dr. Kleist“, in der sie die Inge Kleist spielt. Die Bühne im Döbelner Volkshaus finden die beiden schön. Was sie stört, ist das Glockenspiel vom Rathaus. „Wir wohnen im Döbelner Hof“, erklärt Heidi Weigelt. „Nachts ist das zu laut.“

Bis Ende Februar spielen die vier Darsteller noch in dem Stück „Sei lieb zu meiner Frau“. Wenn es immer ausverkauft ist, machen sie es weiter. Allerdings sind im Volkshaus im Saal und auch auf der Empore zahlreiche Plätze unbesetzt geblieben. Vom Alter her sind die meisten Besucher jenseits der 50. Im Mittelpunkt des Stückes stehen die Ehepaare Mona und Karl sowie Sabrina und Oscar, die klammheimlich die Partner getauscht haben. Wie es der Zufall will, finden sich beide Paare auf der benachbarten Hotelterrasse in Istanbul wieder. Sie erfahren von den Verhältnissen ihrer Partner. Allerdings wirkt die Handlung chaotisch und unglaubhaft und es gibt zu viele Zufälle. Störend ist auch, dass nach jeder Szene das Licht ausgeht.

Sylvia und Rosemarie Hunger aus Döbeln waren schon mehrfach zu Veranstaltungen im Volkshaus. Die Karte hat Sylvia ihrer Mutti Rosemarie zu Weihnachten geschenkt. „Die anderen Stücke, die wir hier gesehen haben, waren besser“, sagt Sylvia Hunger. Die Karten geschenkt bekommen haben Rolf und Monika Hartmann aus Döbeln. Ihnen gefällt das Stück.