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Die Radeburger ist Schlagloch-Spitzenreiter

Nördlich des Autobahnanschlusses in Hellerau reiht sich Loch an Loch. Dresdens Straßenbauchef gibt Entwarnung – im Frühjahr wird saniert.

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© Sven Ellger

Von Nora Domschke

Sie taucht in nahezu allen Leserzuschriften an die Sächsische Zeitung auf – die Radeburger Straße ist Dresdens schlimmste Schlaglochpiste. Zumindest sehen das die meisten Autofahrer so. „Die Straße ist katastrophal“, schreibt etwa Familie Manke. Heidrun Eilers findet noch deutlichere Worte: „Man kann keinem Loch mehr ausweichen. Die stark befahrene Straße ist nicht gut für Autos, Busse und Lkw.“

Das weiß auch der Straßenbauamtschef der Landeshauptstadt. Reinhard Koettnitz lässt deshalb den besonders holprigen Teil der Radeburger Straße in diesem Frühjahr sanieren. Rund 700 000 Euro investiert die Stadt ab April in den Ausbau des Abschnittes zwischen Autobahnzufahrt und Elsterweg. Und auch der nördliche Abschnitt bis zur Saßnitzer Straße soll noch in diesem Jahr gebaut werden. „Die Planungen dafür haben schon begonnen“, erklärt Koettnitz. Die Sanierung der Radeburger Straße habe höchste Priorität.

An anderen Stellen auf Dresdner Straßen kann Koettnitz derzeit nur die Schlaglöcher flicken lassen. Allein das wird in diesem frostigen Winter wohl mit zwei Millionen Euro zu Buche schlagen. Zwei weitere Millionen bekommt die Stadt vom Freistaat für eine flächenhafte Instandsetzung. Dort, wo es praktisch mehr Löcher als Straßenbelag gibt, kann dann gleich die komplette Asphaltschicht ausgetauscht werden.

Eis, Schnee und knapp 5 000 Tonnen Streusalz haben seit Einbruch des Winters ihre Spuren hinterlassen. Seit Januar sind die Straßenbauer unterwegs, um zumindest die großen Löcher mit Kaltasphalt zu verfüllen. Bei kleineren Schäden kommt sogenannter Kaugummiasphalt zum Einsatz. Der hält länger, ist aber mit 800 Euro pro Tonne auch wesentlich teurer als Kalt-asphalt. Der kostet pro Tonne 300 Euro. Geflickt wurden mittlerweile unter anderem die Warthaer, Nöthnitzer, Caspar-David-Friedrich-, Teplitzer, Reichenbacher sowie die Meißner Landstraße. Ein vollwertiger Ersatz zum Gussasphalt sei das Kaltmischgut aber nicht, so Koettnitz. Oft breche das Schlagloch schon nach wenigen Tagen wieder auf. Deshalb beginnt Ende März, Anfang April die systematische Beseitigung der Straßenschäden – bei milden Temperaturen dann allerdings mit heißem Bitumen, damit die Straßen wieder richtig belastbar sind.

Darüber wird sich auch Manfred Wolf freuen. Auf der Enderstraße im Dresdner Osten hat er die meisten Schlaglöcher entdeckt. „Zwischen Hepkestraße und Altenberger Straße ist es besonders schlimm. Da sind auf der eh schon engen Hauptstraße so viele Löcher, auch mehrere tiefe – bei Gegenverkehr hat man keine Chance zum Ausweichen“, schreibt er an die SZ. Thomas Wetzel zählt zwar mit der Reicker Straße, Radeburger Straße, Wiener und Oskarstraße sowie dem Terrassenufer seine schlimmsten Holperpisten auf. Einfacher sei es aber, die Straßen zu benennen, die noch ohne Aufbrüche sind. Günther Reichel ärgert sich indes besonders über die Schlaglöcher auf der Kaufbacher Straße im Dresdner Westen. Zwischen Saalhausener und Kesselsdorfer Straße gebe es riesige Löcher. Er bezeichnet den Straßenabschnitt als „vorhandenen Flickenteppich vor völliger Auflösung“. Nicht nur er fordert eine umfassende Sanierung dieser wichtigen Verbindung.

Die Dresdner haben zahlreiche Straßen entdeckt, auf denen es holpert. Hier gibt es besonders viele Löcher:

1. Radeburger Straße zwischen Am Olter und Saßnitzer Straße

2. Kaufbacher Straße zwischen Saalhausener und Kesselsdorfer Straße

3. Dohnaer Straße zwischen Michaelis- und Lockwitztalstraße

4. Reicker Straße

5. Enderstraße

6. Nebenstraßen auf dem Weißen Hirsch und in Bühlau