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Die Onleihe Oberlausitz wächst

Für viele Leser ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, in ihrer Bibliothek sowohl gedruckte als auch elektronische Lektüre zu finden.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Die Ausleihe von elektronischen Büchern, Hörbüchern, Magazinen und Filmen gehört in dreizehn Bibliotheken der Oberlausitz zum ständigen Angebot. Die Onleihe wird von Bautzen gemeinsam mit anderen Städten wie Löbau, Ebersbach-Neugersdorf, Görlitz, Bischofswerda, Hoyerswerda oder Kamenz betrieben. Sie ermöglicht einen rund um die Uhr schnellen und mobilen Zugriff auf mehr als 10 000 Medien.

Ebersbach-Neugersdorf war schon beim Start des Projektes stolz darauf, dabei sein zu können. Schließlich war es erst durch die Fusion der beiden Städte möglich, eine Bibliothek zu schaffen, die groß und stark genug ist, um bei diesem Zukunftsprojekt mitzumachen. Auch in Löbau war die Vorfreude damals groß: Schon vor dem Start haben die Leser in der Stadtbibliothek immer wieder nach diesem neuen Angebot nachgefragt. Auch deshalb setzte Leiterin Ursula Delenk fest darauf, dass mit dem neuen Angebot auch das Interesse der Löbauer Bibliotheksmitglieder wieder wächst.

Denn Interesse an der Onleihe gab es im Vorfeld nicht nur unter smartphonebegeisterten jungen Menschen. Gerade auch ältere Leute interessieren sich für die neue Technik. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Zum Beispiel auf Urlaubsreisen muss man keine dicken Schmöker mehr mitschleppen, sondern kann sich mehrere Romane oder Zeitschriften auf ein handliches Lesegerät laden und spart Platz und Gewicht im Urlaubsgepäck.

Sogar altehrwürdige Bibliotheken wie die Christian-Weise-Bibliothek (CWB) in Zittau mit ihrer mehr als 450 Jahre zurückreichenden Geschichte scheuen die modernen Medien nicht: Zittau ist seit der Gründung des Bibliothekszusammenschlusses mit dabei. Auch die CWB-Leser können also digitale Angebote nutzen und für ihren E-Book-Reader oder andere Geräte ganz selbstverständlich rund um die Uhr in ihrer Bibliothek entleihen.

Dass die Nutzer aller beteiligten Bibliotheken ebenfalls ordentlich Gebrauch von diesen Angeboten machen, zeigt ein Blick in die jüngste Statistik. Im vergangenen Jahr konnten insgesamt über 55 000 Entleihungen gezählt werden. Damit wurde rein rechnerisch jeder Titel mehr als fünfmal heruntergeladen. Rund 20 Prozent der Nutzer sind Neukunden, die vorher in keiner Bibliothek angemeldet waren. Am beliebtesten ist die Onleihe bei den 31- bis 60-Jährigen.

Für viele Leser ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, in ihrer Bibliothek sowohl gedruckte als auch elektronische Lektüre zu finden. Deshalb erzielen die städtischen Bibliotheken eine enorme Umkreiswirkung. Von den insgesamt über 4 500 Onleihe-Nutzern kommen ungefähr 40 Prozent aus den umliegenden Gemeinden. Es finden sich aber auch Leser mit Wohnorten in Brandenburg, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen und sogar in China. Dabei handelt es sich zumeist um Personen, die außerhalb der Oberlausitz arbeiten, aber ihrer Heimatbibliothek digital treugeblieben sind.

Zum Tag des Buches im April dieses Jahres begeht die 24-Stunden-Bibliothek in der Oberlausitz ihren dritten Geburtstag. Der Start war von zwölf Bibliotheken initiiert worden. Der Freistaat Sachsen und der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien leisteten finanzielle Hilfe. Der Bibliotheksverbund wird in diesem Jahr durch den Beitritt von Radebeul auf 14 Partner anwachsen. Die beteiligten Bibliotheken stellen jährlich insgesamt 30 000 Euro für den Medienankauf bereit. (SZ/mit SZ/abl)