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Die neuen Stars im Seniorenhaus

Schön- und Streifenhörnchen ziehen in die Voliere, in der bisher kleine Äffchen lebten. Sehr zur Freude der Bewohner.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Großharthau. Das letzte Großharthauer Weißbüscheläffchen teilt sich seine Voliere mit vier neuen Nachbarn – zwei Schönhörnchen und zwei Streifenhörnchen. Kann das gut gehen? „Die Tiere vertragen sich“, sagt Andreas Richter, Geschäftsführer des Großharthauer Seniorenhäusls. Noch hält das Äffchen Distanz. Es sitzt oben und beobachtet neugierig, was seine neuen, temperamentvollen Mitbewohner unten so treiben.

Vor einigen Tagen sind die vier possierlichen Hörnchen in Großharthau eingetroffen. Noch sind sie dabei, ihr neues Zuhause im Foyer des Seniorenwohnhauses zu erkunden, zu dem tagsüber auch ein Außengehege gehört, das über eine Schleuse zu erreichen ist. „Mit unserem Tierarzt, Herrn Dr. Zober, haben wir nach geeigneten Tieren gesucht“, berichtet Andreas Richter. Es sollten pflegeleichte, kleine und vor allem agile Tiere sein. So fiel die Entscheidung für die Schön- und Streifenhörnchen. Andreas Richter recherchierte und fand Züchter im Emsland, die ihm die Tiere verkauften. Bei den Schönhörnchen mit ihrem attraktiven weiß-rot-schwarzem Fell handelt es sich um ein Zuchtpaar. Das lässt hoffen, dass die Familie bald wächst. Zweimal im Jahr ist Nachwuchs zu erwarten. Die beiden Streifenhörnchen, noch wesentlich keiner als die Schönhörnchen, sind noch Jungtiere gleichen Alters.

Seitdem das Großharthauer Pflegeheim im Jahr 2009 eröffnet wurde, gehören Tiere im Foyer dazu. Sie heißen Besucher willkommen und sind auch bei Spaziergängern gern gesehen. Doch vor allem ist ihre Voliere ein beliebtes Ziel für die Hausbewohner. Sie schauen gern zu, was die Tiere so treiben. Aus diesem Grund setzen Leitung und Team des Hauses auf aktive Tiere. Der Hausmeister und Mitarbeiterinnen in der Hauswirtschaft kümmern sich um sie. Sie reinigen zum Beispiel die Voliere und sorgen dafür, dass die Tiere immer etwas Gutes zu fressen und ausreichend Wasser haben. Ähnlich wie ihre entfernten Verwandten, die Eichhörnchen, mögen auch die Neuankömmlinge in Großharthau vor allem Nüsse und Obst.

Revierkämpfe bei den Äffchen

Seit 2009 gab es Weißbüscheläffchen. Doch als ihr Alphatier starb, war es mit dem Hausfrieden in der Voliere vorbei. Es kam zu Revierkämpfen zwischen den verbliebenen Äffchen um die Vorherrschaft. Dabei konnten die Tiere nur verlieren. Einige kamen bei diesen Kämpfen sogar ums Leben, andere starben an Altersschwäche. Auch das war ein Grund, sich nun bei den Haustieren neu zu orientieren.

Für die Gemeinde Großharthau ist das Seniorenhaus ein Glücksfall. Auf private Initiative wurde dafür die 2004 im Ort geschlossene Mittelschule zu einem Pflegeheim umgebaut. 42 Senioren werden im Haus betreut. Es gibt ausschließlich Einzelzimmer in mehreren Wohnbereichen. Das Interesse ist groß. Der Einzugsbereich des Hauses erstreckt sich auf ein Gebiet zwischen Dresden und Bautzen, dem Rödertal und dem Oberland südlich von Bischofswerda. Es gibt eine Warteliste. Doch ausschlaggebend für die Entscheidung, wer wann einen Heimplatz bekommt, ist die Dringlichkeit, sagt Andreas Richter. Das zehnjährige Bestehen des Hauses im kommenden Jahr soll gefeiert werden. Man darf gespannt sein, wie viele Schön- und Streifenhörnchen dann mitfeiern werden. Vielleicht mit einer Extra-Portion Nüsse.

www.seniorenhaeusel-grossharthau.de