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Die Neuen sind da

Riesas Studienakademie heißt im Kino die Erstsemester willkommen – auf sportliche Art und Weise.

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© Sebastian Schultz

Von Sebastian Schultz

Riesa. In der Nummer 1, dem größten Kinosaal, sitzen Dutzende junge Menschen. Aber nicht, um den neuesten Blockbuster zu gucken. Sondern, um feierlich an Riesas Berufsakademie begrüßt zu werden. Diesmal steht die Willkommens-Feier unter dem Motto „Lebe deine Leidenschaft“. Auf der Bühne vor der großen Kinoleinwand ist das Logo der Olympischen Spiele zu sehen, die vor Kurzem zu Ende gingen.

Charline Rosenberg (19) aus Dresden studiert nun Labortechnik in Riesa.
Charline Rosenberg (19) aus Dresden studiert nun Labortechnik in Riesa. © Sebastian Schultz
William Thieme (25) aus Oschatz beginnt sein Maschinenbaustudium.
William Thieme (25) aus Oschatz beginnt sein Maschinenbaustudium. © Sebastian Schultz

In den fünf Ringen finden sich die Symbole der Studiengänge wieder und deuten an, dass auch das Studium zu einer sportlichen Herausforderung werden kann. Zum einen, was die Freizeitaktivitäten der Studierenden betrifft. Denn mit über 20 Sportarten ist der SC Riesa breit aufgestellt und kann so sportliche Aktivitäten als Ausgleich zum Studium anbieten. Aber auch in einem weiteren Sinne ist Sportlichkeit angesagt.

Professorin Dr. Ute Schröter-Bobsin, die Leiterin der Studienakademie, betont in ihren Grußworten an die Neuen: „Das duale Studium ist die sportliche Variante des Studierens.“ Denn innerhalb von drei Jahren ist ein Studienabschluss möglich. Ein weiterer wichtiger Vorteil seien „die kleinen Seminargruppen, anstatt von überfüllten Hörsälen, wie man das von Universitäten kennt“. Individuelle Förderung sei so möglich, ähnlich wie im Spitzensport.

Auch wenn Riesas Baubürgermeister Tilo Lindner selbst kein Spitzensportler ist, offenbart er in seinen Begrüßungsworten seine früheren sportlichen Ambitionen: Nordische Kombination.

Neue Pendler

Eine Wintersportart, in der Skisprung und Skilanglauf kombiniert werden. „Weit springen und lang laufen können – das ist etwas, was ich auch in meiner Funktion als Bürgermeister brauche“, sagt Lindner. Auch den Studenten wünscht er diese Fähigkeiten für ihr Studium. Und weist auf die besondere Rolle der Berufsakademie hin. „Für Riesa ist die BA eine der markantesten Säulen des Bildungsangebotes der Stadt“, erklärt Lindner. Doch nicht nur die schulischen Bedingungen an der Akademie seien für den Bildungsstandort Riesa von Bedeutung. Für das studentische Leben „spielt vor allem auch ein angenehmes Umfeld eine wichtige Rolle“, betont Tilo Lindner.

Charline Rosenberg möchte Labor- und Verfahrenstechnik studieren. Den einen oder anderen studentischen Abend wird die 19-Jährige vielleicht auch in Riesa verbringen, „wenn es die Zeit hergibt“. Ein Umzug in die Sportstadt steht für die Dresdnerin jedoch nicht zur Debatte. „Ich habe mein Pferd in Dresden und auch meinen Freundeskreis“, erzählt sie. Auch ihr Praxisbetrieb befinde sich in der Landeshauptstadt. Für das Studium in Riesa hat sie sich nach einem Tag der offenen Tür entschieden. „Im Gegensatz zur Universität in Dresden ist es hier schon eher familiär“, erklärt sie ihre Entscheidung. „Und die Labore sind bestens ausgestattet“, betont sie. Bereits in der Schule hatte Charline Rosenberg großes Interesse an den Naturwissenschaften. Mit einem Leistungskurs in Chemie war für sie bald klar, etwas in Richtung Biotechnologie studieren zu wollen.

Auch für den Oschatzer William Thieme ist das Studium in Riesa im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. „Ich habe bereits eine Ausbildung zum technischen Systemplaner gemacht, möchte aber richtig konstruieren“, erklärt er seine Wahl, Maschinenbau zu studieren. Allerdings wird auch er während der Theoriesemester pendeln. Der 25-Jährige möchte erst einmal die Leute in den Kursen kennenlernen – und „dann mal schauen, was passiert“.