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Die neue Vorsitzende

Angelika Mathiske tritt im Verein Karl-Preusker-Bücherei die Nachfolge von Wolfgang Sauer an.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Sie ist Französisch-Lehrerin am Werner-von-Siemens-Gymnasium, sportbegeistert im Fitnessclub, 61-jährige Oma mit zwei Enkeln und nun auch noch Vorstands-Vorsitzende im Bibliotheksverein: Angelika Mathiske. Einstimmig wurde sie kürzlich in der Mitgliederversammlung des Karl-Preusker-Bücherei e.V. in den Vorstand gewählt.

Sie tritt die Nachfolge von Wolfgang Sauer an, der nach sechs Jahren aus persönlichen – gesundheitlichen – Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden war. „Ich bin gefragt worden, es kam überraschend“, kommentiert die Großenhainerin. Allerdings fühlt sich Angelika Mathiske in ihrer neuen Funktion durchaus nicht unwohl. Fügt sie doch ihren ehrenamtlichen Aufgaben in der Stadt nun noch eine weitere hinzu.

Bereits 1996 war die Lehrerin Gründungsmitglied im Büchereiverein. „Da habe ich vor allem finanziell mit meinem Mitgliedsbeitrag geholfen“, sagt sie. Mit ihren beiden Pulsnitzer Enkelkindern, die sechs und acht Jahre alt sind, gehe sie jede Ferien in die Einrichtung am Neumarkt. „Hier gibt es herrliche Räume und tolle Angebote“, wissen Oma und Enkel.

Während Angelika Mathiske selbst kaum Zeit zum Lesen hat, leihen sich die Kinder gern CD, Hörbücher und Spiele aus. Die neue Vorsitzende lobt auch die Beschäftigungsmöglichkeiten für Schüler am Nachmittag. Wie wichtig dieses Angebot ist, weiß die Großenhainerin aus ihrer 23-jährigen Tätigkeit als Stadträtin. In der aktuellen Wahlperiode ist Angelika Mathiske als sachkundige Einwohnerin des städtischen Ausschusses für Schulen, Kindereinrichtungen, Jugend und Sport tätig.

Den Mitarbeitern vertrauen

Neben Angelika Mathiske gehören dem Vereinsvorstand von Amts wegen der Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach und bereits seit vielen Jahren Elke Opitz, Kämmerin in der Stadtverwaltung, an. Außerdem die Schulleiterin der Oberschule Am Kupferberg Manuela Fuchs sowie Margit Werner als Privatpersonen. „Wir freuen uns, dass Frau Mathiske das Amt übernimmt. Wolfgang Sauer hat es in den zurückliegenden Jahren tatkräftig ausgefüllt, und Frau Mathiske wird dies auch tun“, ist Elke Opitz überzeugt.

Vorerst will die Lehrerin in die Funktion hineinwachsen und das, was gut läuft, mit ihrem Vorstand weiterführen. „Ich vertraue voll und ganz der Bibliotheksleiterin Anja Hofmann und ihren Mitarbeiterinnen“, sagt sie.

Allerdings ist ihr Öffentlichkeitsarbeit ganz wichtig. Da könne auch sie selbst noch mehr tun: unter ihren Schülern, den Kollegen am Gymnasium und in ihren Sportgruppen. „Da geht es nicht nur um die Ausleihe von Medien, sondern auch um die Veranstaltungen, die die Bücherei organisiert, oder die Ferienprogramme.“

Kurz nach seiner Gründung, Anfang 1997, hatte der Verein die Trägerschaft über die Karl-Preusker-Bücherei übernommen. Vorher war der Landkreis zuständig. Mit ihrem Engagement sichern die Vereinsmitglieder seit fast zwanzig Jahren das Fortbestehen der ältesten deutschen Volksbücherei ab. Der Verein ist Arbeitgeber für vier Mitarbeiterinnen und eine Auszubildende.

Von 1997 bis 2009 war Margit Werner die erste Vereinsvorsitzende. Für ihr Engagement um die Bücherei wurde sie 2010 mit der Kleinen Preuskermedaille der Stadt ausgezeichnet. Auf Margit Werner folgte 2009 Wolfgang Sauer. Auch er unterstützte die Verwaltung und Finanzierung der Einrichtung, die zum Großteil von der Stadt getragen wird.

Online-Ausleihe wird eingeführt

Nun steht der Bücherei ein neuer wichtiger Schritt bevor: Im neuen Jahr soll die Online-Ausleihe eingeführt werden. Registrierte Benutzer können dann per App bzw. Internetseite Medien ausleihen. Lange hatte sich die Preuskerbibliothek gegen diese moderne Nutzung gesträubt und auf den Wert des gedruckten Buches verwiesen. „Doch immer mehr Leute fragen nach E-Books und leichteren Zugangsmöglichkeiten“, sagt Mitarbeiterin Stefanie Träber.

So ist die neue Ausleihe in Vorbereitung, bei der es dann auch älteren Lesern möglich ist, die Schriftgröße auf ihrem E-Book-Reader zu verändern. Drei Wochen soll jedes Medium ausgeliehen werden können. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, sagt Angelika Mathiske. Bisher waren auch ihr „richtige“ Bücher lieber. So könnten nun vor allem junge Leser, die nicht immer direkt in die Einrichtung kommen, als Nutzer gewonnen werden.