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Die neue Blumenkönigin von Zittau

Die Schwiegermutter ist „Schuld“ an der Bewerbung von Jana Grüner. Nun hat sie den Titel. Was bedeutet das?

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© Rafael Sampedro

Von Elke Schmidt

Sie ist klug, hübsch und groß – die neue Zittauer Blumenkönigin wird eine würdige Hoheit sein. Sie heißt Jana Grüner und ist inzwischen die siebte Königin, die Zittau repräsentiert. Zwei Jahre lang darf sie unter anderem den Oberbürgermeister bei Terminen begleiten, übers Stadtfest flanieren, beim Neujahrsempfang dabei sein oder bei der Ballnacht im Rathaussaal tanzen. Zu den angenehmen „Pflichten“ gehört auch, dass ihr Profis vor jedem offiziellen Auftritt die Haare machen und sie schminken, sagt Frau Grüner lächelnd. Am Wochenende, beim Stadtfest, ist sie von Oberbürgermeister Arnd Voigt (Freie Bürger) in ihr Amt eingeführt worden.

Besonders gespannt ist Jana Grüner auf ihre neue Aufgabe bei der Ballnacht. Bei dem Fest der rauschenden Kleider und fliegenden Fräcke im Rathaus war sie nämlich noch nie. Wegen ihrer zwei kleinen Kinder hat sie noch keine Zeit dafür gefunden. Außerdem hat die 35-Jährige zwölf Jahre in Berlin gelebt und ist mit ihrem Mann erst vor einem Jahr nach Zittau gezogen. Sie haben einen Ort gesucht, der ihnen Nähe zur Natur bietet und trotzdem Stadtflair hat. Beides haben sie an der Mandau gefunden.

Das Dreiländereck ist der neuen Blumenkönigin aber schon lange bekannt. Sie stammt aus Liberec (Reichenberg). Auch Zittau selbst kennt sie von früheren Besuchen, zum Beispiel wenn sie mit der Familie zum Einkaufen hier war. Die Nähe zu ihren Freunden und Verwandten in Tschechischen ist ein weiterer Vorteil der neuen Heimat. Außerdem sind ihre Schwiegereltern von Berlin an die Mandau gezogen. Sie haben bei ihr und ihrem Mann erfolgreich für ihre neue Wahlheimat, erzählt Frau Grüner. Als sich dann auch noch die Möglichkeit ergab, ein Haus zu kaufen, entschieden sie sich für einen Umzug. Obwohl aus dem Kauf letztendlich nichts wurde, blieben sie in Zittau und sind sehr zufrieden mit ihrer Wahl.

Auch das Gebirge liegt der neuen Blumenkönigin am Herzen. Dort kann sie mit der Familie ihren Hobbys nachgehen. Sie, ihr Mann und die Kinder fahren gerne Fahrrad, Ski, Snowboard und gehen im Sommer wandern. „Die Gegend hier ist ideal“, findet sie. Besonders mit Kindern könne man viel unternehmen. So lieben sie es, gemütlich mit der Kleinbahn ins Gebirge zu bummeln und mit den Rädern wieder nach Zittau zurück zu radeln. Einer der Gründe, aus Berlin wegzuziehen, war für sie, dass es dort kaum möglich war, mit den Kindern Schlitten oder Ski zu fahren.

Wenn Jana Grüner mal nicht unterwegs ist, liest sie gerne oder puzzelt. Allerdings kommt sie im Moment nicht so oft dazu, denn die Familie beansprucht ihre Kraft und Zeit. Dazu kommt noch ihre Arbeit als Anwaltsfachangestellte beim Schwiegervater.

Die Schwiegermutter ist „Schuld“ an ihrer Bewerbung um den Titel der Blumenkönigin. Sie las davon und schlug ihr vor, es zu versuchen. Also schrieb Jana Grüner an die Kulturreferentin der Stadt, legte ein Foto dazu und wurde prompt ins Rathaus geladen. Bei Wiepke Steudner, Kulturreferentin der Stadt, und deren Mitarbeiterin Nora Schaffhirt stellte sie sich vor und überzeugte die beiden. Steudner sagt, Jana Grüner sei eine tolle Blumenkönigin, denn sie sei freundlich und aufgeschlossen. Sie mache den Eindruck, dass sie sich für diese Aufgabe mit aller Kraft einsetzen wird. Ein nicht zu unterschätzender Bonus sei, dass sie zwei der Sprachen des Dreiländerecks perfekt beherrscht.

Eine Zittauer Blumenkönigin gibt es bereits seit 2007. Jana Grüner löst Miriam Herbst ab, die dieses Amt in den letzten zwei Jahren innehatte.