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Die Mark Meißen küsst Südbrandenburg

Der Landkreis präsentierte sich auf der 1. Brandenburgischen Landesausstellung auf Schloss Doberlug.

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Von Henry Müller

Kerstin Rosenbaum, die für Marketing zuständige Mitarbeiterin des Tourismusverbandes „Sächsisches Elbland“ ist begeistert: „Mit so viel Interesse hatten wir bei diesen Temperaturen gar nicht gerechnet“, erklärt sie freudig. Der Tourismusverband hatte gestern zum Tag des Landkreises Meißen in die Kloster- und Schlossanlage Doberlug im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis eingeladen. Die dort seit Anfang Juni geöffnete erste Brandenburgische Landesausstellung führt im Logo den Text „Wo Preußen Sachsen küsst“ und trägt den Titel: „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“.

Mit dieser Nähe punkten die Vertreter aus dem Süden. Marleen Herr, die amtierende Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sächsisches Elbland, erläuterte im Vorfeld, warum der Verband sich dort präsentiert: „Unsere Landkreise sind unmittelbare Nachbarn. Da liegt es in doppelter Hinsicht nahe, unsere Reiseangebote vorzustellen und Anregungen zu Tages- oder Wochenendausflügen zu geben“. Die Besucher zeigen sich besonders interessiert an Touren auf dem Elberadweg sowie auch in die Region hinein. Christel Dorn aus Finsterwalde fuhr zum Beispiel gemeinsam mit Freundinnen per Rad schon mehrfach von Bad Schandau nach Mühlberg. „Sachsen ist schön“, sagt sie – und mehrere Besucher geben ihr spontan Recht. „Was die da so alles auf die Beine stellen“, pflichtet ihr auch Eva Schindler aus Doberlug-Kirchhain bei.

Von den Gemeinsamkeiten in der Geschichte können sich die Besucher in der Ausstellung informieren. In der Gegenwart locken die potenziellen Gastgeber aus dem Süden unter anderem mit Bleikristall, dem Meissener Porzellan und selbstverständlich mit Wein. Das sind aber nur ein paar Beispiele. Juliane Kremtz, die selbst mal als Weinmajestät über die Winzer des Elbtals regierte, moderiert kurzweilig durch den Nachmittag. Die amtierende Weinprinzessin Michaela Tutschke und „Miss Albrechtsburg“, Antonia Ditscherlein, stehen ihr zur Seite, plaudern mit den Gästen und preisen regionale Spezialitäten wie Riesaer Nudeln oder „Niederlommatzscher Elbkähne“ an. Die jungen Damen begrüßen unter anderem auch den Nix, der für den diesjährigen „Tag der Sachsen“ wirbt. Der findet vom 5. bis 7. September in Großenhain statt.

Der Wasserkobold ist der ranghöchste Vertreter der Großen Kreisstadt an der Röder. Aus der ehemaligen Markgrafschaft Meißen ist auch kein echter Graf erschienen, wie Juliane Kremtz bemerkt. Aber Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke vertritt diesen bei der Werbung für seine Stadt hervorragend. Von den Landkreisverwaltungen spielen sich die Dezernenten Dirk Gebhard (Elbe-Elster) und Gerhard Rose (Meißen) die Bälle zu. Mehrere touristische Anbieter, wie das Elbe-Röder-Dreieck oder der Dresdner Heidebogen, beraten im brandenburgischen Doberlug-Kirchhain detailliert zu den Sehenswürdigkeiten und Erlebnismöglichkeiten im Umland der sächsischen Landeshauptstadt Dresden.

Die Erste Brandenburgische Landesausstellung greift die beziehungsreiche und wechselvolle Geschichte der Länder Preußen und Sachsen auf. Anlass der großen kulturhistorischen Schau ist das 200. Jubiläum des Wiener Kongresses von 1814/15, auf dem Europas Grenzen neu geordnet wurden. Das Schloss Doberlug – ehemaliges sächsisches Renaissanceschloss und Nebenresidenz der Wettiner – lädt noch bis zum 2. November ein, in sieben Szenen die wechselvolle Nachbarschaftsgeschichte zu erleben. Die Schau ist dienstags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

www.brandenburgische-landesausstellung.de, Besucherservice: 035322 688 85 25, [email protected]