Von Jenny Thümmler
Neun Erlebnistage hintereinander. Ab heute wird’s bunt am Berzdorfer See. Die Seewoche startet und lockt nach dem Lagunenfest am vergangenen Wochenende die Görlitzer nun schon wieder an den See. Das Besondere: Es gibt kein Budget. Weil der Planungsverband des Berzdorfer Sees kein Geld mehr für einen Erlebnistag hat, organisierte der Kulturservice auch keine Aktionen mehr. Die Gestalter jetzt machen alles auf eigene Rechnung, die EGZ trägt die Werbekosten. „Die Unternehmer vor Ort machen etwas für die Leute und für sich selbst, um zur Entwicklung beizutragen“, freut sich Katharina Poplawski, die alles koordiniert. „Jetzt muss nur noch das Wetter stimmen. Für alles andere ist gesorgt.“
Aktionswoche am Berzdorfer See gestartet
Hier sind einige der Macher von vielen, die mitmachen:
Katharina Poplawski: Die See-Projektleiterin der Europastadt Görlitz/Zgorzelec (EGZ) hält alle Fäden in der Hand. Nach der Absage des Erlebnistages hat sie eine Seewoche bei den Engagierten vor Ort angeregt – und sah sich plötzlich an einem Tisch mit gleich 25 Leuten, die mitmachen wollen und Ideen haben. „Das macht so einen Spaß! Ich bin total begeistert.“
Siegfried Hoche: Der Hafenmeister der Marina Tauchritz will den Besuchern am Sonntagnachmittag den Schiffssteg zeigen. Dann wird das große Tor geöffnet, zu dem sonst nur Schiffseigner einen Schlüssel haben. „Interessierte können sich die Boote aus der Nähe ansehen. Und ich erkläre ein paar Dinge zur Technik und zum Segeln.“
Bernhard Trott: Er stellt das Grundstück des Oberhofs in Deutsch Ossig, dessen Miteigentümer er ist, für Musik zur Verfügung. Benjamin Reiss von Loggia Days & Nights präsentiert an diesem Wochenende auf der Wiese zwischen Carari-Imbiss und Oberhof House-, Elektro- und Techno-Musik. „Wir haben das schon im vergangenen Jahr gemacht“, sagt Reiss. „Und am See ist es immer schön, zudem an einem Ort, wo nicht dauernd Konzerte stattfinden.“
Zofia Demiris: Die Mitarbeiterin der Carari-Chefs Ralf Richter und Angelika Tram bereitet eine weitere Ausgabe der Klassik-am-See-Reihe am Imbiss in Deutsch Ossig vor. Diesmal spielt Anna Lipiak am Sonntag, um 15 Uhr, am E-Piano.
Uwe Mutscher, Carola Lehmann, Javürek Otto: Die Betreiber der Imbisse am Nordoststrand sorgen die gesamte Seewoche über für das Catering, vor allem für die verschiedenen Beachvolleyballturniere. einmal hat er 18 Stunden lang mit nur kleinen Unterbrechungen gespielt.
Steve Gerlach: Er lädt mit dem Verein Görlitzer See am heutigen Sonnabend zu Marmelade, Jazz und Shakespeare ein. „Gemeinsam mit Grzegorz Zak hatten wir die Idee, eine Jazz-Jamsession wörtlich zu nehmen und die dritte Marmeladenmeisterschaft zu veranstalten, weil ,Jam’ auf Englisch auch Marmelade heißt.“ Dies sei etwas, das viele Menschen noch selbst machen. Er hofft auf viele Teilnehmer, die ihre Marmelade noch bis heute Nachmittag einreichen. Der Siegerpreis ist ein albernes Foto auf der Bühne, sagt Steve Gerlach. Die Shakespeare-Lesung gestaltet Pfarrer Dieter Liebig mit seiner Theatergruppe.
Marcel Richter: Er betreibt seit dieser Saison den Imbiss am Strand Hagenwerder und will die beiden Wochenenden mit bunten Aktionen gestalten. Höhepunkt wird heute Abend, um 20 Uhr, der Auftritt von Schlagersängerin Nicci Schubert.
Martina und Bernd Otto: Die Inhaber von Imbiss und Milchbar in Deutsch Ossig haben die Oldies-Band „Madrigal“ für Freitag organisiert, die Rockmusik der 1970er und 80er spielt. „Wir haben sie beim Auftritt im Schlesischen Tor gesehen und waren begeistert“, sagt Bernd Otto. Bei freiem Eintritt gibt es ab 17 Uhr Musik, bevor die Band um 19 Uhr auf die Bühne kommt.
Helge Rupprich: Er gestaltet die meisten Tage der Seewoche mit Beachvolleyball am Nordoststrand und der Blauen Lagune. Es gibt ab Dienstag Vereins- und Firmenturniere sowie Volleyball für jedermann. Höhepunkt werden am nächsten Wochenende die Spiele der Profis der Sächsischen Beachvolleyball Tour, wo Punkte für die Rangliste gesammelt werden. Rupprich, der in Magdeburg Sportlehrer ausbildet, will sich mit seinem Engagement bei seiner Heimatstadt Görlitz bedanken. „In der Blauen Lagune gibt es schon so viel, der Nordoststrand ist sportlich gesehen sehr unterrepräsentiert.“