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Die Lengenfelder surrt nun in Roßwein

Es sind wieder Dampftage in der Muldestadt. Die Besucher erwartet eine Premiere.

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© Dietmar Thomas

Von Elke Braun

Roßwein. Zum ersten Mal präsentieren die Mitglieder des Dampfmaschinen-Vereins ihre neue Errungenschaft in Aktion: Die Lengenfelder Dampfmaschine (LDM). Sie läuft derzeit über einen Elektromotor. Durch die Hilfe der beiden Ehrenmitglieder Thomas Partzsch und Harry Freiberg konnte sie am 11. April dieses Jahres überhaupt erstmals wieder probeweise angeworfen werden. Partzsch stellte den dazu benötigten Motor zur Verfügung und Elektromeister Freiberg schloss ihn an.

Als die Vereinsmitglieder die Maschine 2012 in Einzelteilen übernahmen, war sie Schrott und musste aufwendig restauriert werden. Nächstes Ziel sei es nun, die LDM, so wie bereits die Hanomag, mit Dampfbetrieb zu aktivieren, sagt Dieter Kranz, Vorsitzender des Dampfmaschinenvereins. Die LDM arbeitete bis 1976 in der Filztuchfabrik C. H. Thomas in Lengenfeld und trieb dort die Textilmaschinen an.

Dieter Schaarschmidt, Heizer und Vorstandsmitglied des Dampfmaschinenvereins, feuert für die Maschinentage seit Montag den Ofen der Hanomag an. Am Donnerstag ist Probebetrieb, damit dann am Wochenende alles klappt. Es werden Besucher aus ganz Deutschland erwartet.

Auf ihre Hanomag Tandem-Verbundmaschine aus dem Jahr 1911 sind die Roßweiner besonders stolz. Sie gilt in Verbindung mit dem historischen Dampfkessel der Fa. Carl Sulzberger als technisches Denkmal und Kulturgut. „Bisher war die Maschine bei uns schon 549 Stunden unter Dampf. Das ist deutschlandweit einmalig“, berichtet Dieter Kranz.

Dampfmaschinen im Miniformat werden ebenfalls am 5. und 6. Mai gezeigt. Dazu reist Manfred König aus Oberwiesenthal an. „Er ist Modellbauer und präsentiert wie immer seine Unikate“, so Kranz.

Daneben stehen für Interessierte an beiden Tagen auch die Ausstellungen offen. Dort können sich die Besucher unter anderem über die Geschichte der Tuchmacher-Innung informieren, die sich früher in dem heutigen Maschinenhaus an der Stadtbadstraße befand. Zudem gibt es Informationen über den Studienstandort Roßwein und ein Kabinett mit historischen Werkzeugmaschinen.

Und auch das Aufstellen und die Restaurierung der Lengenfelder Dampfmaschine wurde festgehalten und dokumentiert und kann nun in der Ausstellung nachempfunden werden.

5./6. Mai, jeweils von 10 bis 17 Uhr; 7. Roßweiner Dampftage, Stadtbadstraße 40; Eintritt frei.

www.dampfmaschine-rosswein.de