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Die Lebensretter

Gut 3 400 Menschen haben vergangenes Jahr in der Region Blut gespendet. Es waren schon mal mehr.

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© Sebastian Schultz

Von Uta Büttner

Riesa. Drei Männer haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben im vergangenen Jahr ihre 125. Blutspende abgegeben. Gerd Wilk, Werner Fischer und Jürgen Züchner sind drei der fünf Spender aus dem Altkreis Riesa, die für diese Jubiläumsspende vor wenigen Tagen geehrt wurden. Die Stadt Riesa und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatten dazu in das Hotel Mercure eingeladen, wo 64 Frauen und Männer Ehrenurkunden für ihre Jubiläumsspenden von 50-mal aufwärts erhielten. Laut DRK haben im vergangenen Jahr 3 435 Spender in der Region ihr Blut abgegeben. Das waren 37 weniger als 2015 und 75 weniger als 2014. Allerdings hat sich die Zahl der Erstspender erhöht: von 88 (2015) auf 113 (2016).

Warum spenden Sie Blut?

Gerd Wilk (60), Post-Zusteller aus Zeithain:  Ich spende seit 37 Jahren regelmäßig Blut. Damals in der DDR gehörte das einfach dazu, das wurde auf der Arbeit organisiert. Wir vier Kollegen sind damals immer geschlossen zur Blutspende gegangen. Wir wurden früher so erzogen, das ist so drin im Blut! Heute gehe ich vier- bis fünfmal im Jahr – wenn es gesundheitlich klappt. In der DDR waren nur drei Blutspenden pro Jahr erlaubt. Solange wie ich darf und es meine Gesundheit zulässt, gehe ich auf jeden Fall noch spenden – die 150. Spende ist auf jeden Fall mein Ziel. Gerd Wilk (60), Post-Zusteller aus Zeithain
Gerd Wilk (60), Post-Zusteller aus Zeithain: Ich spende seit 37 Jahren regelmäßig Blut. Damals in der DDR gehörte das einfach dazu, das wurde auf der Arbeit organisiert. Wir vier Kollegen sind damals immer geschlossen zur Blutspende gegangen. Wir wurden früher so erzogen, das ist so drin im Blut! Heute gehe ich vier- bis fünfmal im Jahr – wenn es gesundheitlich klappt. In der DDR waren nur drei Blutspenden pro Jahr erlaubt. Solange wie ich darf und es meine Gesundheit zulässt, gehe ich auf jeden Fall noch spenden – die 150. Spende ist auf jeden Fall mein Ziel. Gerd Wilk (60), Post-Zusteller aus Zeithain
Werner Fischer (58), Ingenieur aus Strehla:  Das erste Mal haben mich meine Arbeitskollegen mit zum Blutspenden genommen, 1985 war das. Heute gehe ich sechsmal im Jahr zur Blutbank – häufiger ist es Männern nicht erlaubt. Dabei hasse ich Spritzen, ich zucke immer wieder beim Einstechen. Hingucken kann ich dabei auch nicht. Aber es ist gut, anderen zu helfen – auch wenn ich mich immer wieder überwinden muss. Mittlerweile geht auch meine Tochter regelmäßig Blut spenden. Ihr macht das Piksen nichts aus.
Werner Fischer (58), Ingenieur aus Strehla: Das erste Mal haben mich meine Arbeitskollegen mit zum Blutspenden genommen, 1985 war das. Heute gehe ich sechsmal im Jahr zur Blutbank – häufiger ist es Männern nicht erlaubt. Dabei hasse ich Spritzen, ich zucke immer wieder beim Einstechen. Hingucken kann ich dabei auch nicht. Aber es ist gut, anderen zu helfen – auch wenn ich mich immer wieder überwinden muss. Mittlerweile geht auch meine Tochter regelmäßig Blut spenden. Ihr macht das Piksen nichts aus.
Jürgen Züchner (66), Kfz-Meister aus Riesa: Ich spende seit 1980 regelmäßig Blut. Mich haben damals familiäre Gründe dazu bewogen. Wenn man öfter mal im Krankenhaus ist und sieht, wo überall Blut gebraucht wird, dann ist es selbstverständlich zu spenden. Natürlich könnte man auch Geld für einen guten Zweck spenden – aber Blut kann lebensrettend sein. Solange wie ich darf, werde ich spenden. „Die 150. Spende kriege ich noch hin – wenn es gesundheitlich klappt. Schließlich reicht schon eine Erkältung aus, dass man mal nicht spenden darf.
Jürgen Züchner (66), Kfz-Meister aus Riesa: Ich spende seit 1980 regelmäßig Blut. Mich haben damals familiäre Gründe dazu bewogen. Wenn man öfter mal im Krankenhaus ist und sieht, wo überall Blut gebraucht wird, dann ist es selbstverständlich zu spenden. Natürlich könnte man auch Geld für einen guten Zweck spenden – aber Blut kann lebensrettend sein. Solange wie ich darf, werde ich spenden. „Die 150. Spende kriege ich noch hin – wenn es gesundheitlich klappt. Schließlich reicht schon eine Erkältung aus, dass man mal nicht spenden darf.

Ein Grund für den leichten Abwärtstrend sei der demografische Wandel, erläutert der Medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost, Professor Torsten Tonn. Der Altersdurchschnitt der Spender liegt bei 44 bis 49 Jahren. Es gebe nicht genügend junge Leute in der Region, die regelmäßig für die Blutspende gewonnen werden können. Darin sieht Tonn ein ernstzunehmendes Problem. – Wer das Blut erhält, wissen die Spender normalerweise nicht. „Das wollen wir auch nicht“, sagt Spender Gerd Wilk.

Doch wem er mit seiner Blutspende vom 7. März geholfen hat, weiß er: einer jungen Patienten in Meißen, die einen Riss in der Gebärmutter erlitt. Das war ein echter Notfall, sagt Professor Tonn. Doch das meiste Blut werde – entgegen der häufigen Annahme – für Krebspatienten und nicht für Unfallopfer benötigt. Ähnlich häufig seien Herz-/Kreislauf-Erkrankte auf Blutspenden angewiesen. – Wer nun auch helfen möchte, hat schon am Mittwoch, dem 12. April, in Riesa wieder Gelegenheit dafür: Von 14 bis 18.30 Uhr ist im Elblandklinikum Riesa das Blutspenden möglich – im ambulanten Zentrum im 6. Stock. Das DRK bittet darum, zu jeder Spende den Personalausweis mitzubringen.

Aus dem halben Liter einer Spende können bis zu drei Präparate gewonnen werden, die bereits 24 Stunden nach der Blutspende für die Patienten bereitstehen.

Weitere Termine: 20. April, 14.30-18.30 Uhr Mercure-Hotel Riesa, 2. Mai 15.30-19 Uhr, Städtisches Gymnasium