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Die Kunst des Schreibens

Die Schülerin Sarah Lange aus Freital ist für einen überregionalen Literaturpreis nominiert. Das vorgegebene Thema verblüfft.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Betani Slavova

Freital. Ausgewählt wurde der Beitrag der jungen Freitalerin aus fast 500 Texten. Obwohl Sarah erst 13 Jahre alt ist, geht es in ihrer Kurzgeschichte um das Leben einer alten Frau. Das vorgegebene Thema des Wettbewerbs war dieses Jahr „Nichts“. Neben ihr wurden noch elf Teilnehmer für den „Theo-Berlin-Brandenburgischen Preis für Junge Literatur“ nominiert.

Der überregionale Schreibwettbewerb ist nach dem Schriftsteller Theodor Fontane benannt und feiert dieses Jahr seinen zehnten Geburtstag. Veranstaltet wird er von dem Verein „Schreibende Schüler“ und dem Börsenverein des „Deutschen Buchhandels Berlin-Brandenburg“. Damit wollen sie Kinder und Jugendliche für das Schreiben begeistern und ihre Kreativität fördern. In der Kategorie Prosa werden die Preise in drei Altersgruppen verteilt, in der Kategorie Lyrik unabhängig vom Alter. Ein Preis an einen Teilnehmer unter zehn Jahren wird auch vergeben. Von allen nominierten Beiträgen aus den vergangenen neun Jahren wird eine Textsammlung herausgegeben. Diese ist bei der Preisverleihung erhältlich.

Sarah Lange geht im Weißeritzgymnasium zur Schule und hat viele Hobbys. Sie trainiert Judo, ist im Debattierclub der Schule, interessiert sich für Politik und liest gern Bücher. Von dem Lesen hat sich irgendwann auch ihre Schreibleidenschaft entwickelt, erzählt sie. Sarah hat in der Grundschule mit Gedichten und eigenen Comics angefangen, heute schreibt sie am liebsten Kurzgeschichten. „Ich will nicht das 500. Gedicht über Liebe schreiben und will immer viel sagen“, verdeutlicht sie. Gern liest die Schülerin zum Beispiel die Bücher von Ursula Poznanski, mag auch „Die Buchdiebin“ von Markus Zusak sehr. Inspiriert wird Sarah von alltäglichen Erlebnissen und Gesprächen mit Leuten. Neue Ideen hat sie ständig, nur die Zeit fehlt manchmal. In ihrer Kurzgeschichte entwickelt sich ein Gespräch zwischen einem einsamen Jungen, der Außenseiter ist, und einer alten Frau. Der Text erzählt über die Hingabe der Frau. Ihr ganzes Leben lang hat sie sich um ihre Familie gekümmert. Am Ende der Geschichte fragt sie der Junge, was sie in ihrem Leben für sich getan hat. Die Antwort lässt Sarah Lange offen.

Auf den Wettbewerb ist sie dank einer Jugendzeitschrift aufmerksam geworden. Sie nimmt dieses Jahr zum ersten Mal teil. Nach dem Schulabschluss will sie sich mit Sprachen beschäftigen. Gegenwärtig lernt sie Englisch und Französisch. „Auch ein Buch irgendwann wäre schön oder eine Rolle auf der Bühne“, sagt Sarah und fügt hinzu, dass sie auch im Theater spielt.

Die Preisverleihung ist für Sonntag, den 23. April, um 11 Uhr im Roten Rathaus in Berlin geplant. Die Nominierten werden aus ihren Texten vorlesen. Eine Jury entscheidet dann über die fünf Preise. Die Nachwuchsautoren haben die Chance, eine Medaille, einen Bücherscheck und die kostenfreie Teilnahme an der Literaturwoche vom Verein „Schreibende Schüler“ im Sommer 2017 zu gewinnen.

Bereits am 1. und 2. April hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich kennenzulernen und sich professionell auf die öffentliche Lesung vorbereiten zu lassen.