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Die Kultur des Biertrinkens

Ein Verein, ein Hopfenbauer und ein Brauer wollen für Genießer des handgemachten Bieres eine Plattform bilden. Die könnte künftig richtig groß werden.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Schrebitz. Das hat es bisher in Mittelsachsen noch nicht gegeben. Ein Schrebitzer Verein, ein Vorstandmitglied des Verbandes Deutscher Hopfenbauern und der Leiter einer Versuchsbrauerei haben eine Idee entwickelt und wollen diese am 14. Januar umsetzen. Sie organisieren den ersten Tag der besonderen Biere im Veranstaltungsraum des Schrebitzer Carnevalsclubs (SCC) in Schrebitz.

Dabei geht es um das sogenannte Craftbier. „Das sind handgemachte Biere in verschiedenen Geschmacksrichtungen mit heimischen Rohstoffen und aus Brauereien der Region“, sagt Reiner Joachim. Er selbst baut Hopfen rund um Schrebitz an und arbeitet im Vorstand des Verbandes der deutschen Hopfenbauern mit. „Wir wollen eine Plattform für die Genießer des handgemachten Bieres bieten, dieses bekannter machen und die Vielfalt zeigen. Viele Leute denken, Bier sei eintönig“, so Thomas Lohse, vom Vorstand des SCC.

Die Genießer erhalten von denjenigen, die die Zutaten für das Bieres anbauen und es herstellen, viele Informationen. Wer sich auf diesen Abend freut, weil jede Menge Bier angeboten wird, der ist an dieser Stelle nicht richtig.

„Es geht ums Genießen, ums Schmecken der Zutaten“, so Reiner Joachim. Immerhin könne aus den vier Zutaten Wasser, Malz, Hefe und Hopfen eine tausendfache Vielfalt an Bieren hergestellt werden. So gebe es zum Beispiel etwa 150 Sorten Hopfen, 200 Sorten Malz und 150 verschiedene Hefen. Jedes Wasser habe eine andere Zusammensetzung und einen eigenen Geschmack, so Joachim.

Als Geschäftsführer der Hoob Hopfen und Obst GmbH in Schrebitz baut er Hopfen in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. So wächst in der Region zum Beispiel Hopfen mit einer Zitrusnote und verschiedenen Beerennoten. „Diese Spezialzüchtungen gibt es seit etwa fünf Jahren“, so Reiner Joachim.

Auch bei der Hefe gibt es jede Menge fruchtige Aromen wie Banane oder Eisbonbon. In mehr als 50 Brauereien in Sachsen werden die verschiedenen Sorten Bier hergestellt.

Zum Tag des besonderen Bieres wird der aus Leisnig stammende Dr. Stefan Hanke, Leiter der Versuchsbrauerei von Bitburg und in Fachkreisen auch „Dr. Hopfen“ genannt, darüber sprechen, wie Bier gebraut wird und was den wahren Genuss ausmacht. Er übernimmt die Moderation für etwa 90 Minuten, in denen die Gäste fünf bis sechs Sorten Craftbier schmecken und ihre Geschichte kennenlernen.

Im zweiten Teil geht es um die Kultur des Biertrinkens. Dazu referiert Jens Zimmermann und es wird Käse gereicht. Auch die Hopfenkönigin wird an diesem Abend anwesend sein. Für das entsprechende Ambiente sorgen die Mitglieder des SCC. Sie und ihre Mitstreiter holen damit eine Tradition nach Schrebitz zurück. Denn auch hier wurde früher Bier gebraut. Für die 950-Jahr-Feier wurde sogar nach originalem Rezept das Schrebitzer Bier gebraut.

Es könnte sogar sein, dass die Veranstaltung künftig noch größer wird. Geht es nach den Wünschen der Veranstalter, werden in den nächsten Jahren noch mehr Fachleute mit im Boot sein.

Wer Interesse hat, an der Veranstaltung, die am 14. Januar um 19.30 Uhr beginnt, teilzunehmen, soll sich bei Thomas Lohse unter Tel. 034362 33979 melden.