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Die jungen Macher von Rock im Park

Zwei Brüder aus Leuben kümmern sich in diesem Jahr um die Organisation des Festes. „Schuld“ ist eine Schul-AG.

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Von Marcus Herrmann

Nossen/Leuben. Das Freiluft-Festival „Rock im Park Leuben“ feiert 2018 sein Zwanzigjähriges. Doch bevor es so weit ist, soll am kommenden Sonnabend zunächst die 19. Auflage möglichst erfolgreich über die Freilicht-Bühne am Nossener Stadtrand gehen. Während auf dieser namhafte Bands wie die „Alex Mofa Gang“ – unter anderem bereits als Vorgruppe für die Guano Apes oder Jennifer Rostock gebucht – oder „The Wake Woods“ dem Publikum einheizen, haben abseits der Scheinwerfer zwei Brüder aus der Region den sprichwörtlichen Hut auf.

Hinter den Kulissen behalten Tobias (rechts) und Alexander den Überblick.
Hinter den Kulissen behalten Tobias (rechts) und Alexander den Überblick. © privat

Der 23-jährige Tobias Goldmann und sein sechs Jahre jüngerer Bruder Alexander kümmern sich erstmals um die Projektleitung und Organisation (Tobias) beziehungsweise um die Technik. Beide sind echte Lokalmatadoren. So wohnt Alexander im Haus seiner Eltern in Leuben, besucht das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Nossen. Hier hat sein älterer Bruder Tobias 2013 sein Abitur gemacht. Momentan studiert und arbeitet er in Stuttgart. Dass er das Open-Air-Spektakel nun mit seinem Bruder verantwortet, hat viel mit Vorgänger Jürgen Mummert zu tun. Der in der Region bekannte Profi für Medientechnologie und Kommunikation ist der Vorsitzende des Vereins „Rock im Park Leuben“ und Gründungsmitglied. Mit seinen Kontakten und Know-how bleibt er dem Organisations-Team natürlich erhalten. „Aber er hat viel anderes um die Ohren und mein Bruder und ich sind auch nicht wirklich neu dabei“, erzählt Alexander Goldmann, der bereits seit vier Jahren zu den freiwilligen Helfern des Festivals gehört.

Als Technik-Beauftragter habe er sich nun aber mehr einbringen müssen. „Zu meinen Aufgaben gehört es, Musikanlagen zusammenzustellen, ein Lichtkonzept zu erarbeiten, Mietverträge für Tonanlagen und Sonstiges zu überprüfen und die Anlieferung als auch die Abholung jeglicher Technik zu managen“, sagt Alexander. Vieles davon habe er bereits während der Sommerfreien erledigen können. „Da hatte ich Zeit für die notwendigen E-Mails und Telefonate.“ Jetzt, da Rock im Park kurz bevorsteht, sei es noch mal etwas stressiger. Das trifft noch stärker auf seinen Bruder Tobias zu. Er wird am nächsten Wochenende zwar in Leuben sein, zuletzt musste er vieles aber von seinem derzeitigen Arbeitsplatz in Stuttgart aus organisieren. In den vergangenen Wochen seien nach der Arbeit teilweise zwei bis drei Stunden für das Ehrenamt draufgegangen, sagt der junge Mann am Telefon. Da sind Gespräche mit den Bands zu führen, müssen Genehmigungen eingeholt oder die Homepage des Vereins in Koordination mit Jürgen Mummert aktualisiert werden.

„Aber es macht nach wie vor viel Spaß. Am schönsten ist das Gefühl, wenn man sieht, dass am Tag des Konzerts alles gut läuft und die Leute zufrieden sind“, sagt der 23-Jährige. Auf 400 und mehr Besucher hofft er am Sonnabend. Immerhin muss der Verein sich über Eintrittskarten, Fördermittel und Spenden finanzieren. Da zählt jeder Zuschauer – auch damit die Veranstaltung weiter erfolgreich sein kann.

Denn einen Gewinn, so Goldmann, werfe „Rock im Park“ nicht ab. Trotzdem sei es für die Region ein kulturelles Glanzstück. Dass das Bruderpaar hier dabei ist, hat mit einer AG am Gymnasium Nossen zu tun. Diese heißt Medientechnik und Video und wird einmal pro Woche von Jürgen Mummert durchgeführt. Beide Brüder – sowohl Tobias als auch Alexander – hat das, was sie dabei gelernt haben, nicht mehr losgelassen. Und so gehörten sie bald zum festen Kern derjenigen, die hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Ob beide auch in den nächsten Jahren Zeit finden, um sich in Leuben kulturell zu engagieren, steht in den Sternen. Tobias möchte eventuell ein Master-Studium beginnen, auf Alexander kommen bald das letzte Schuljahr und das Abitur zu. „Auf jeden Fall kann ich jungen Leuten nur empfehlen, beim Verein mitzumachen. Man knüpft sehr viele Kontakte und unternimmt etwas mit Leuten aus den verschiedensten Branchen“, fasst Alexander nur einige der Vorzüge zusammen.

Rock im Park Leuben, 26. August, Einlass 18 Uhr, Beginn 18.30 Uhr,

Karten: 12 Euro/Abendkasse, 8 Euro/VVK