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Die Jawa lebt

Neukircher haben ein altes Motorrad wieder aufgebaut. Nun stehen sie vor ihrem ersten internationalen Rennen.

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© privat

Neukirch. Hauptsache ankommen. Und vielleicht ein Platz im Mittelfeld – Martin Riedel wäre glücklich. Am ersten Juni-Wochenende startet der Neukircher beim Oldtimerrennen der Motorräder um den Südtiroler Bergpreis im italienischen Nals. Der 35-Jährige und sein Team konnten einen der rund 320 begehrten Starterplätze ergattern. Für sie ist es der erste internationale Wettlauf, den sie auf einem echten Veteranen bestreiten: einer Jawa 350, Baujahr 1957.

Für Martin Riedel, von Beruf Fahrlehrer, war die Jawa vor Jahren ein Zufallsfund. Historische Fahrzeuge sammelt er schon lange. Und da sein Vater einst die gleiche Maschine fuhr, gab es für ihn kein Zögern. Er kaufte das Motorrad. Es stand dann aber erst mal jahrelang in der Garage – bis Martin Riedel und Thomas Schulze in der Neukircher Klassik Garage anfingen, es komplett neu aufzubauen. Geschick und Geduld waren notwendig, denn am Anfang standen zwei Räder, ein alter Motor, Lenker und viele Kleinteile. Daran gedacht, mit der Jawa Rennen zu fahren, hatten die Männer erst nicht. Seine Rennpremiere erlebte Martin Riedel dann aber vor zwei Jahren beim Lückendorfer Bergrennen. Dort fuhr er in seiner Klasse bereits einen vierten und einen sechsten Platz ein. Zum Team gehören auch Peter Czerwonka, Kevin Lißner und Anna Freudenberg.

Zwölf Prozent Steigung

Die Rennstrecke in Nals liegt knapp 1 000 Meter über dem Meeresspiegel. Sie führt über schmale Straßen und enge Kurven mit zwölf Prozent Steigung steil nach oben. Martin Riedel ist gespannt, wie das die „alte Dame“, die einst in der Tschechoslowakei gebaut worden ist, schaffen wird. Das Team glaubt, dass an der Jawa wohl einiges neu eingestellt werden muss. Mehrere Firmen aus der Region, darunter das Unternehmen Käppler & Pausch Neukirch als Hauptsponsor, unterstützen den historischen Motorsport. (SZ/ir)