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Die Helden der Seifenkiste

Ob schlicht, windschnittig oder verrückt dekoriert: In Kleinnaundorf hat sich am Wochenende wieder alles um schnelle Kisten gedreht.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Freital. Bei der 21. Internationalen Sachsenmeisterschaft im Seifenkistenrennen sind rund 80 Rennfahrer durch den Ort gebraust. Während die zahlreichen Zuschauer die Rennen an der Steigerstraße verfolgte haben, hat sich die SZ mal im Fahrerlager umgeschaut. (SZ/cb)

Seifenkistenrennen in Kleinnaundorf

Die Verrücktesten  Was Tom Schlemmel und Steve Graichen haben müssen, ist Vertrauen pur. Carrioli heißt ihre Rennklasse. Dabei besteht der Doppelsitzer nicht nur komplett aus Holz. Auch für die Art und Weise, wie gefahren wird, braucht es viel Mut. Denn der eine Fahrer lenkt, der andere bremst. Nur über Funk können sich beide absprechen. „Wir sind wohl die Verrücktesten im Seifenkistensport“, sagt Schlemmel. An der Kommunikation aber lag der Achsbruch am Sonnabend nicht. „Das Holz hat versagt.“
Die Verrücktesten Was Tom Schlemmel und Steve Graichen haben müssen, ist Vertrauen pur. Carrioli heißt ihre Rennklasse. Dabei besteht der Doppelsitzer nicht nur komplett aus Holz. Auch für die Art und Weise, wie gefahren wird, braucht es viel Mut. Denn der eine Fahrer lenkt, der andere bremst. Nur über Funk können sich beide absprechen. „Wir sind wohl die Verrücktesten im Seifenkistensport“, sagt Schlemmel. An der Kommunikation aber lag der Achsbruch am Sonnabend nicht. „Das Holz hat versagt.“
Der Älteste  Werner Fröse aus Neudorf im Erzgebirge kann es nicht lassen: Mit fast 78 Jahren fährt er immer noch Seifenkistenrennen auf Geschwindigkeit. Auch ein Unfall am Sonnabend kann Fröse, der auch Bergrennen fährt, nicht abbringen. Nach der Zieleinfahrt hatte sich Fröse überschlagen, sein zweiter großer Crash bisher. Bis auf eine etwas lädierte Nase ist nichts passiert. „Solange ich aus der Seifenkiste krabbeln kann, höre ich nicht auf.“ Dafür wird Arthur der Engel vorn an seiner Kiste schon sorgen.
Der Älteste Werner Fröse aus Neudorf im Erzgebirge kann es nicht lassen: Mit fast 78 Jahren fährt er immer noch Seifenkistenrennen auf Geschwindigkeit. Auch ein Unfall am Sonnabend kann Fröse, der auch Bergrennen fährt, nicht abbringen. Nach der Zieleinfahrt hatte sich Fröse überschlagen, sein zweiter großer Crash bisher. Bis auf eine etwas lädierte Nase ist nichts passiert. „Solange ich aus der Seifenkiste krabbeln kann, höre ich nicht auf.“ Dafür wird Arthur der Engel vorn an seiner Kiste schon sorgen.
Die Originellsten  Ob als Schneemann, kleiner Maulwurf oder Limbacher Kirche: Udo Vettermann aus der Nähe von Meerane liebt es, Gaudi-Seifenkisten zu bauen. Am Wochenende sind er und Tochter Maria als Froschkönig mitgefahren. „Die Ideen kommen immer ganz spontan“, sagt er. Inzwischen haben sich um die zehn verschiedenen Aufbauten für das Fahrgestell angesammelt. Und es werden wohl noch einige mehr: „Für nächstes Jahr habe ich schon die nächste Idee.“
Die Originellsten Ob als Schneemann, kleiner Maulwurf oder Limbacher Kirche: Udo Vettermann aus der Nähe von Meerane liebt es, Gaudi-Seifenkisten zu bauen. Am Wochenende sind er und Tochter Maria als Froschkönig mitgefahren. „Die Ideen kommen immer ganz spontan“, sagt er. Inzwischen haben sich um die zehn verschiedenen Aufbauten für das Fahrgestell angesammelt. Und es werden wohl noch einige mehr: „Für nächstes Jahr habe ich schon die nächste Idee.“
Der mit der weitesten Anreise  Exakt 758 Kilometer haben Gustav Lackner und sein Team zurückgelegt, um dieses Wochenende in Kleinnaundorf dabei zu sein. Aus Fladnitz an der Teichalm in der Steiermark sind sie angereist. „Bei uns in Österreich gibt es nicht viele Seifenkistenrennen“, sagt Lackner. Deshalb nimmt er gern zwei- bis dreimal im Jahr weitere Strecken in Kauf. Schließlich soll die selbst gebastelte Kiste des Tischlers auch zum Einsatz kommen. „Für mich ist vor allem das Bauen die Leidenschaft“, sagt er.
Der mit der weitesten Anreise Exakt 758 Kilometer haben Gustav Lackner und sein Team zurückgelegt, um dieses Wochenende in Kleinnaundorf dabei zu sein. Aus Fladnitz an der Teichalm in der Steiermark sind sie angereist. „Bei uns in Österreich gibt es nicht viele Seifenkistenrennen“, sagt Lackner. Deshalb nimmt er gern zwei- bis dreimal im Jahr weitere Strecken in Kauf. Schließlich soll die selbst gebastelte Kiste des Tischlers auch zum Einsatz kommen. „Für mich ist vor allem das Bauen die Leidenschaft“, sagt er.
Die Jüngste Lilly Käfer ist zwar erst sieben Jahre alt, steht aber total auf Geschwindigkeit. Der Spaß am Seifenkistenfahren ist ihr praktisch in die Wiege gelegt. Papa Thomas Käfer ist Organisator des Seifenkistenrennens und fährt auch selbst. Einige Pokale hat Lilly schon zu Hause. Am Sonntag gab es den nächsten, als Zweite in ihrer Altersklasse. Und es sollen noch mehr werden: „Dort, wo ich keinen Pokal gewinne, mache ich nicht mehr mit“, macht die Kleine klar.
Die Jüngste Lilly Käfer ist zwar erst sieben Jahre alt, steht aber total auf Geschwindigkeit. Der Spaß am Seifenkistenfahren ist ihr praktisch in die Wiege gelegt. Papa Thomas Käfer ist Organisator des Seifenkistenrennens und fährt auch selbst. Einige Pokale hat Lilly schon zu Hause. Am Sonntag gab es den nächsten, als Zweite in ihrer Altersklasse. Und es sollen noch mehr werden: „Dort, wo ich keinen Pokal gewinne, mache ich nicht mehr mit“, macht die Kleine klar.
Der Schnellste  Zum ersten Mal dabei und schon ein Rekord: Jan Sejkora aus Jablonec in Tschechien kam dieses Wochenende mit 47,867 Sekunden als Schnellster ins Ziel und hat damit einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Mit neun Jahren bestritt der 51-Jährige in der Heimat sein erstes Slalom-Seifenkistenrennen. Seither staubte er zahlreiche Titel ab, wurde unter anderem 14-mal Europameister. Seit einigen Jahren lässt Sejkora es ruhiger angehen und fährt nun noch vier- bis fünfmal im Jahr.
Der Schnellste Zum ersten Mal dabei und schon ein Rekord: Jan Sejkora aus Jablonec in Tschechien kam dieses Wochenende mit 47,867 Sekunden als Schnellster ins Ziel und hat damit einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Mit neun Jahren bestritt der 51-Jährige in der Heimat sein erstes Slalom-Seifenkistenrennen. Seither staubte er zahlreiche Titel ab, wurde unter anderem 14-mal Europameister. Seit einigen Jahren lässt Sejkora es ruhiger angehen und fährt nun noch vier- bis fünfmal im Jahr.