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Die Heimat lockt mit Jobs

500 Besucher kamen zur Rückkehrer-Messe nach Bautzen. Immer mehr Firmen präsentieren sich dort.

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© Carmen Schumann

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Seit mehr als 20 Jahren lebt Birgit Friedrich schon in Stuttgart. Dort geht es ihr nicht schlecht. Sie hat einen guten Job, eine Wohnung, die sie sich leisten kann, ihre Tochter besucht dort die Schule. Und doch hat Birgit Friedrich schon lange einen Wunsch: Sie möchte zurück in die Heimat.

Das sagen Unternehmer zur Rückkehrer-Messe

Metallbau Stein, Bautzen, vertreten durch Kerstin und Michael Stein: "Wir sind zum ersten Mal bei der Messe dabei, weil wir Mitarbeiter in den Bereichen Stahlbau, Metallbau und Konstruktion suchen. Für uns zählt nicht, woher der Bewerber kommt. Viel wichtiger sind uns das Interesse an unserem familiengeführten Betrieb und die Motivation."
Metallbau Stein, Bautzen, vertreten durch Kerstin und Michael Stein: "Wir sind zum ersten Mal bei der Messe dabei, weil wir Mitarbeiter in den Bereichen Stahlbau, Metallbau und Konstruktion suchen. Für uns zählt nicht, woher der Bewerber kommt. Viel wichtiger sind uns das Interesse an unserem familiengeführten Betrieb und die Motivation."
Pflegeeinrichtung Sohland, vertreten durch Stefan Rämisch: "Der Pflegeberuf leidet unter Vorurteilen. Das ist ein schlechter Job, sagen viele. Ich stehe hier, um die Besucher vom Gegenteil zu überzeugen. Stressig ist doch fast jeder Beruf. Als Pfleger wird man gebraucht. Man kann Menschen helfen und die Arbeit wird jeden Tag gewürdigt."
Pflegeeinrichtung Sohland, vertreten durch Stefan Rämisch: "Der Pflegeberuf leidet unter Vorurteilen. Das ist ein schlechter Job, sagen viele. Ich stehe hier, um die Besucher vom Gegenteil zu überzeugen. Stressig ist doch fast jeder Beruf. Als Pfleger wird man gebraucht. Man kann Menschen helfen und die Arbeit wird jeden Tag gewürdigt."
DPFA Akademiegruppe vertreten durch Mandy Kräuter: "Vergangenes Jahr habe ich mit einigen Messe-Besuchern interessante Gespräche geführt. Die kamen aus München – und sogar aus Österreich. Auch dieses Jahr hoffe ich auf Bewerber. Wir suchen zum Beispiel Lehrer für eine Grundschule in Görlitz oder Sozialpädagogen."
DPFA Akademiegruppe vertreten durch Mandy Kräuter: "Vergangenes Jahr habe ich mit einigen Messe-Besuchern interessante Gespräche geführt. Die kamen aus München – und sogar aus Österreich. Auch dieses Jahr hoffe ich auf Bewerber. Wir suchen zum Beispiel Lehrer für eine Grundschule in Görlitz oder Sozialpädagogen."
Den Ort Neukirch vertreten Ronny Wolf und Bürgermeister Jens Zeiler: "Wir sind bei der Messe dabei, weil wir zeigen wollen, dass die Gemeinde Neukirch ein Ort ist, der den Menschen vieles bietet. Man kann dort gut wohnen. Gleichzeitig gibt es große Firmen wie zum Beispiel Trumpf, die Mitarbeiter suchen. Aber auch Handwerker bieten Stellen an."
Den Ort Neukirch vertreten Ronny Wolf und Bürgermeister Jens Zeiler: "Wir sind bei der Messe dabei, weil wir zeigen wollen, dass die Gemeinde Neukirch ein Ort ist, der den Menschen vieles bietet. Man kann dort gut wohnen. Gleichzeitig gibt es große Firmen wie zum Beispiel Trumpf, die Mitarbeiter suchen. Aber auch Handwerker bieten Stellen an."

Heimat, das ist für sie die Stadt Bautzen. Dort ist sie aufgewachsen, dort leben ihre Eltern. Freiwillig hätte Birgit Friedrich die Oberlausitz niemals verlassen. Doch damals, Anfang der 90er-Jahre gab es nicht genügend Jobs. Das ist heute anders. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region sinkt. Inzwischen suchen viele Unternehmen in der Oberlausitz händeringend nach Personal. Das ist auch der Grund, warum der Landkreis Menschen wieder nach Hause locken will. Damit das klappt, laden die Kreisverwaltung, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer seit 2014 immer zwischen Weihnachten und Neujahr zur Fachkräftebörse „Wiederda“ ein. Der Termin ist ganz bewusst gewählt. Denn viele, die einst die Region rund um Bautzen verließen, feiern die Weihnachtszeit bei ihren Familien in der Heimat.

Das ist bei Birgit Friedrich nicht anders. Ein paar interessante Gespräche hat sie auf der Messe schon geführt. Eigentlich ist sie in der Finanzbuchhaltung tätig. Aber die Bautzenerin fotografiert auch gern und könnte sich vorstellen, dieses Talent im Bereich Marketing auszuleben. Natürlich müsste sie beim Gehalt in der Oberlausitz Abstriche machen. Doch darum sorgt sie sich nicht. „Ich denke, dass es mir hier nicht schlechter gehen wird“, sagt sie und berichtet davon, dass sie in Stuttgart einen Großteil ihres Gehalts für die hohe Miete ausgeben muss. Das Wohnen wird in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg immer teurer. Da bleibt nicht viel zum Leben übrig. „Außerdem wäre ich gern näher bei meiner Familie“, erklärt sie.

75 Unternehmen stellten sich vor

Ob sie heute noch ein gutes Angebot bekommt? Birgit Friedrich hofft es sehr. Wie viele Besucher auf der Messe tatsächlich einen Job finden, das können die Veranstalter nicht sagen. Doch dem Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) fallen andere Gründe ein, die dafür sprechen, dass die Börse ein Erfolg ist. „Wenn ich Firmen besuche, dann fragen viele Unternehmer, ob die Messe wieder stattfindet“, erklärt er. Außerdem steigt jedes Jahr die Zahl der Aussteller. 2014 waren es gerade einmal zwölf Unternehmen, die an der Messe Interesse zeigten. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 60, diesmal bauten 75 Firmen einen Stand im Saal des Landratsamtes auf.

Längst besuchen nicht nur Rückkehrer die Messe. Auch jene, die in der Region einen neuen Job suchen, sich beruflich verändern wollen, sind bei der Jobböse willkommen. Wie Familie Bressel aus Hoyerswerda. Das Baby auf dem Arm schauen sie sich in den Räumen um. „Wir sind wirklich überrascht, wie viele Unternehmen hier sind“, erklärt der Familienvater und eilt schon zum nächsten Stand.

www.fachkraefteportal-bautzen.de