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Die Galopprennbahn als Nachbar

Direkt neben der Anlage entsteht ein neues Wohngebiet. Auch alte Stallungen werden in das Projekt einbezogen.

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© Visualisierung: Aprithan

Von Simone Burig

Ein Bauzaun mit Sichtschutz steht um das Grundstück an der Ecke Winterberg-/Oskar-Röder-Straße. Dahinter klafft eine tiefe Baugrube. Bereits im Frühjahr hatte eine Abrissfirma die alten Ställe nahe der Rennbahn dem Boden gleichgemacht. Mittlerweile haben Bagger das Areal fest im Griff. Das Chemnitzer Unternehmen „An der Rennbahn“, eine Tochter der Firma Aprithan, baut hier vier neue Mehrfamilienhäuser. 63 Wohnungen und ein Tiefgaragenkomplex werden in den kommenden Monaten entstehen.

Im Moment ist die riesige Baugrube für die Tiefgarage ausgehoben.
Im Moment ist die riesige Baugrube für die Tiefgarage ausgehoben. © André Wirsig

Genehmigt wurde das Projekt im vergangenen Dezember. Demnach werden drei Wohngebäude direkt an der Winterbergstraße errichtet. Das vierte Haus soll im rückwärtigen Teil des Grundstücks angesiedelt sein. Dort ist zudem einer der alten Ställe erhalten geblieben. „Das Haus steht unter Denkmalschutz. Wir werden es erhalten und auch darin Wohnungen bauen. So wird es sich perfekt in das gesamte Ensemble einfügen“, erklärt Bernd Gansmüller seine Pläne. Der gebürtige Dresdner ist Geschäftsführer bei Aprithan und hat das insgesamt 5 360 Quadratmeter große Areal bereits 2014 gekauft. Rund 25 Millionen Euro wird er nun in den kommenden Monaten auf dem Gelände investieren.

In den drei- und vierstöckigen Wohnhäusern sollen Zwei- bis Vierzimmerwohnungen entstehen. Diese sollen zwischen 60 und 110 Quadratmeter groß werden. „Es entsteht ein hochmoderner Bau“, sagt Gansmüller. Alle Wohnungen werden hell gehalten sein und nach neuesten Wärmeschutzstandards gebaut. Klimaanlagen, Parkett und mehrfachverglaste Fenster gehören zur Grundausstattung. Zudem werden vor allem die Wohnungen, die zur vielbefahrenen Winterbergstraße liegen, hochwertigen Schallschutz haben. Das hatte das Bauaufsichtsamt gefordert. „Insgesamt kommen die Neubauten dem Bauhausstil sehr nahe“, sagt der Bauherr. Demnach haben die Häuser Flachdächer, teilweise umlaufende Terrassen und bodentiefe Fenster.

Gansmüller wird die Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern nicht verkaufen, sondern selber vermieten. Zwischen acht und elf Euro kalt müssen künftige Bewohner pro Quadratmeter berappen. Spätestens im Mai 2017 sollen sie einziehen können.

Doch das ist noch nicht alles, was gegenüber der Rennbahn entsteht. Zu dem Areal gehören weitere Neubauten. Im hinteren Teil an der Borthener Straße sollen 13 Reihenhäuser gebaut werden. Dafür müssen die alten Klinkerbauten, die derzeit dort noch stehen, zwar weichen. Aber: Das Ensemble soll in Zukunft an den Standort nahe der Rennbahn erinnern. Und genau deshalb werden die Häuschen eine spezielle Gestaltung bekommen. „Wir wollen sie außen genauso wieder mit Klinkersteinen versehen, wie sie bei den alten Ställen zu sehen waren, ganz nach dem Motto: außen alt, innen neu“, erklärt Gansmüller.

130 Quadratmeter Wohnfläche, ein kleines Grundstück und einen Keller sollen die Reihenhäuser jeweils bekommen. Wie viel Geld Interessenten dafür auf den Tisch legen müssen, möchte der Geschäftsführer derzeit nicht sagen. Fest steht allerdings schon der Einzugstermin: „Die Reihenhäuser befinden sich derzeit zwar noch im Genehmigungsverfahren“, sagt Gansmüller. „Aber wenn alles planmäßig verläuft, werden sie ebenfalls 2017 fertig sein.“