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Curt Querners Modell

Jutta Manthey schreibt seit vielen Jahren Gedichte. Jetzt hat sie die Dippserin zu einem Buch zusammengefasst.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Kulturinteressierte Dippser können Jutta Manthey an verschiedenen Stellen treffen. Manchmal betreut sie die Osterzgebirgsgalerie oder sie arbeitet in der Galerie Lilith in Reichstädt mit. Sie spielt auch Violine im Kammerorchester Dippoldiswalde. Beim Poetenpalaver in Glashütte war sie schon zu hören, und sie gehört in Dresden zu einer Lyrikgruppe.

Mit Kunst ist sie seit ihrer Jugend verbunden. Den Maler Curt Querner hat sie persönlich kennengelernt und ihm als junges Mädchen sogar Modell gesessen. Das war Anfang der 1970er-Jahre in Börnchen in dem kleinen Dachatelier, das der Maler dort hatte.

Als sie noch berufstätig war, hat Jutta Manthey in Kleinnaundorf gewohnt, dort, wo Freital einen dörflichen Charakter hat und in die Natur übergeht. Das kam ihr entgegen. Sie sagt von sich: „Ich brauche die Natur, Wasser und Wald.“ Diese haben sie auch inspiriert, Gedichte zu schreiben. Die hat sie nun in einem Band veröffentlicht. Er ist unter dem Titel „Lied des Mauerseglers“ im Verlag Notschriften in Radebeul erschienen.

Die Farbe im Buch

Jutta Mantheys Texte werden dort begleitet von Aquarellen, die Jürgen Lorenz aus Dorfhain geschaffen hat. Sie hat seine Kalenderblätter gesehen und fand, dass diese eine passende Ergänzung für ihre Gedichte wären. Auch den Buchumschlag hat Lorenz mit seinem Aquarell „Böhmscher Nebel“ gestaltet. „Ohne diese Bilder wäre das Buch nicht so farbig. Es geht ja auch in meinen Gedichten um Farbe“, sagt die Autorin. Diese Kombination von Text und Bildern war ihr auch deswegen wichtig, weil sie selbst auch malt.

Jutta Manthey hat um das Jahr 2000 begonnen, Gedichte zu verfassen. Die Anregungen dazu kamen auch aus der Natur. Sie beschreibt das Spiel der Wolken, sie lässt eine Kuhherde vor sich hinglotzen und im Herbst die Amsel verstummen. Der Leser erkennt das Osterzgebirge und sein Vorland in den Texten. Es sind aber auch Gedichte in dem Band, die offensichtlich Urlaubseindrücke wiedergeben aus Istrien oder von der Atlantikküste. Das Dichten war damals ihr Privatvergnügen.

Sie notierte die Texte auf Blättern, bis vor einiger Zeit Bekannte sie fragten: Warum machst du kein Buch? Im vergangenen Jahr hat sie die Entscheidung für ihren ersten Lyrikband getroffen. Das fiel mit anderen Umstellungen in ihrem Leben zusammen. Bis Sommer 2016 hat Jutta Manthey als sozialpädagogische Lehrkraft in Dresden gearbeitet. Danach ist sie in Ruhestand gegangen und nach Dippoldiswalde gezogen. Dafür sprach Verschiedenes. Eine ihrer beiden Töchter lebt mit der Familie in Hirschbach. Nun lebt Jutta Manthey näher bei ihren Enkeln, und sie sagt: „Es ist einfach schön in Dipps.“ Die Nähe zur Natur, zur Talsperre Malter und zum Wald findet sie hier ebenso wie früher in Kleinnaundorf. Aber Gedichte geschrieben hat sie an ihrem neuen Wohnort noch nicht, wie sie erzählt.

Jutta Manthey: Lied des Mauerseglers mit Aquarellen von Jürgen Lorenz. Notschriften-Verlag Radebeul, 122 Seiten, 11,90 Euro.