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Die Folgen des Starkregens

Die Unwetter der vergangenen Woche haben rings um Sebnitz gewütet. Das hat auch Auswirkungen auf den Wandertag.

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© Foto: Stadt Sebnitz

Von Dirk Schulze

Sächsische Schweiz. Bis zu 35 Liter Regen pro Quadratmeter gingen während der schweren Unwetter Ende Mai und Anfang Juni an einzelnen Stellen in Sebnitz und seinen Ortsteilen nieder. Normalerweise liegen die Durchschnittswerte für den gesamten Monat Mai zwischen 40 und 45 Litern. Das Sebnitzer Rathaus hat jetzt eine Bilanz der Schäden vorgestellt. Daraus geht auch hervor, welche neu gebauten Maßnahmen nach den Hochwassern 2010 und 2013 sich bewährt haben und welche nicht.

Gut funktioniert hat das Schutzbecken am Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal. Es hielt 300 Tonnen Geröll zurück.
Gut funktioniert hat das Schutzbecken am Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal. Es hielt 300 Tonnen Geröll zurück. © Foto: Stadt Sebnitz

Erfolgsgeschichten und Sorgenfälle

Altendorf: Schwere Schäden an der Kohlmühlstraße

Die schlimmsten Schäden im Gemeindegebiet der Großen Kreisstadt Sebnitz haben die Unwetter in Altendorf an der Kohlmühlstraße angerichtet. Die Fahrbahn wurde überspült, der Hang geriet ins Rutschen. Auf einer Länge von rund 15 Metern hat das Wasser die Randbefestigung der Straße mitgerissen. Zudem wurden entlang der kompletten Straße die Randbereiche stark ausgespült. Die Straße wurde erst nach dem Hochwasser 2010 umfassend saniert und musste auch der Flut 2013 ausgebessert werden.

Doch dem neuerlichen Starkregen hielt die Befestigung nicht stand. Der stützende Randbereich der Straße und die Gewässersohle müssen erneuert werden. Das Tiefbauamt schätzt die Kosten für die Reparatur auf rund 25000 Euro. Die beschädigten Bereiche sind vorerst abgesperrt.

Lichtenhain: Wasserfallstraße bleibt weiter Sorgenfall

Die Talstraße zum Lichtenhainer Wasserfall, im Volksmund Wasserfallstraße genannt, musste schon vor einem Dreivierteljahr gesperrt werden, weil Teile der Stützmauer unterhalb der Fahrbahn eingestürzt waren. Die Schadensstelle im Flussbett des Lichtenhainer Bachs hat sich jetzt noch einmal vergrößert. Zudem wurde die Straße von oben mit zwei Gerölllawinen überspült. Die größere von beiden bildete sich in einem Kerbtal über der Straße und riss dort alles mit nach unten. Die Stadt Sebnitz lässt gerade ein Rechtsgutachten erstellen, in dem geprüft werden soll, ob die Eigentümer der Hänge für deren Sicherung in die Pflicht genommen werden können.

Gut funktioniert hat hingegen die aus dem Hochwasserprogramm 2013 finanzierte neue Kaskade am Dorfbach in Lichtenhain. Sie nahm dem Wasser im Oberlauf des Baches den Schwung.

Mittelndorf: Schutzbecken hält 300 Tonnen Geröll auf

Bewährt hat sich auch das neue Geröllfangbecken am Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal, unterhalb von Mittelndorf. Es wurde nach dem Hochwasser 2013 gebaut. Während der letzten Unwetter sammelten sich dort rund 300 Tonnen Geröll. Ein Überspülen der Kirnitzschtalstraße an dieser Stelle konnte damit verhindert werden.

Altendorf: Dorfbachklamm ist während des Deutschen Wandertags gesperrt

Schwer getroffen hat es die Dorfbachklamm von Altendorf ins Kirnitzschtal. Alle Wanderwege, die dort entlang führen, wurden durch die Wassermassen komplett zerstört, wie der Nationalpark mitteilt. Weitere Wege sind von den Starkniederschlägen zumindest gezeichnet. „Mit Wanderschuhen sind diese Passagen jedoch leicht zu bewältigen“, sagt Sprecher Hanspeter Mayr. Im Nassen Grund sind Umgehungswege ausgeschildert.

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