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Die Erschrecker

Sie nennen sich Psychopaten und kommen aus ganz Deutschland. Bei der Geisternacht sind sie gern gesehene Gäste.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Kleinwelka. Sie lauern im Rätsel-Labyrinth. Es sind schreckliche Gestalten mit Schweineköpfen und verunstalteten Gesichtern, und das Ambiente, in dem sie auftreten, ist nicht weniger schrecklich. Für eine Nacht verwandelt sich das harmlose Rätsel-Labyrinth des Irrgartens Kleinwelka in die schaurig-schöne Kulisse von Horrorfilmen, wie „Michael Myers“, „Saw“ oder „The Ring“. Regina Frenzel, die Inhaberin des Irrgartens, freut sich, dass ihr die Horrorgestalten nun schon das vierte Jahr die Treue halten. Spukten die „Psychopaten“ im ersten Jahr noch im normalen Irrgarten, treiben sie nun seit drei Jahren im Rätsel-Labyrinth ihr Unwesen. Hinter jeder Ecke des Psynatoriums lauert dort das Grauen. Aber die Besucher kommen ja zur Geisternacht, um sich ein wenig zu gruseln.

Einfach nur aus Spaß

Im wahren Leben sind die „Psychopaten“ allerdings liebe nette Menschen, die einfach nur Spaß haben an dem, was sie da in ihrer Freizeit treiben. Sie sind Rettungssanitäter, Krankenschwester oder Erzieher im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. „Angefangen haben wir zu viert“, berichtet die Berlinerin Maria Meusel vom Vereinsvorstand, die inzwischen in München wohnt. Mittlerweile ist die Gruppe auf 45 Personen angewachsen. 16 von ihnen hatten am Sonnabend ihren großen Auftritt bei der Geisternacht. Auch an den nächsten beiden Geisternächten nehmen sie teil.

Die Geisternächte in Kleinwelka ist das Hauptprojekt der „Psychopaten“. Sie sind aber auch schon im Heidepark Soltau und bei Zombie-Veranstaltungen in Berlin und München aufgetreten. Zusammengefunden haben sich die Vereinsmitglieder teils durch Facebook, teils aber auch durch ihre Auftritte oder durch Promotion-Touren in eigener Sache. „Unsere Spezialität ist, dass wir uns selbst schminken“, sagt Maria Meusel. Da gehört schon viel kriminelle Energie dazu, sich derart zu verunstalten. „Für Neueinsteiger organisieren wir sogar Workshops zum richtigen Schminken“, sagt Maria Meusel. Und auch das restliche Equipment stellen die Vereinsmitglieder größtenteils selbst her, darunter blutverschmierte Bettlaken oder abgetrennte Körperteile – täuschend echt.

Wer die Geisternacht an diesem Wochenende versäumt hat, bekommt am 1. und am 8. Oktober noch einmal die Gelegenheit, sich von den „Psychopaten“ erschrecken zu lassen.