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Die Eismacher gehen

Reiner Wendt ist Eismann aus Leidenschaft. Gemeinsam mit seiner Frau führt er sein eigenes Café. Doch nun ist Schluss.

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Ein Abschied fällt schwer. Ein Abschied nach 37 Jahren ist ein Kraftakt. Reiner und Anita Wendt brauchen gerade jede Menge Kraft. Zum Monatsende schließen sie ihr Eiscafé in Königsbrück. „Wir ziehen noch durch bis zum letzten Tag“, sagt Reiner Wendt. Dass dieser letzte Tag nun vor der Tür steht, hat einen einfachen Grund. Das Ehepaar ist längst im Rentenalter, und ein Nachfolger für das Café hat sich nicht gefunden. Wendts sind traurig darüber, denn an ihrem Eis hängen die Herzen der beiden. Handgemacht, nach alter Rezeptur entsteht die süße Leckerei hier. Bis spät in die Nacht arbeiten Reiner und Anita Wendt oft, um am nächsten Tag wieder alle Leckermäuler glücklich machen zu können. Doch diese Arbeitsbelastung ist es auch, die potenzielle Nachfolger abgeschreckt hat. Reiner Wendt weiß das. Das Leben der Kunst des Eismachens zu widmen, ist nicht jedermanns Sache. Der Königsbrücker Eismann, den seine Gäste nur mit der charakteristischen Fliege kennen, bedauert das. Aber so sei nun einmal der Lauf der Zeit.

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