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Die Duale Satire Deutschland feiert Geburtstag

Das Dresdner Kabarett-Duo beging am Sonnabend sein 20. Bühnenjubiläum. Nicht zu Hause, sondern in Pirna.

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© Daniel Förster

Von Katharina Klemm

Pirna. Arnd Stephan und Ulrich Eißner sind die Duale Satire Deutschland (DSD). Seit zwei Jahrzehnten gastieren sie auf deutschen und schweizerischen Bühnen. 2017 feiern sie ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Um es so richtig krachen zu lassen, kamen sie am Sonnabend in die Pirnaer Kleinkunstbühne Q 24. Seit 1997 haben sie hier immer wieder gespielt. Vor einem vollen Haus präsentierten sie einen bunten Mix ihrer bisherigen Programme. Ihr neuestes, „Mensch ärgere mich nicht“, das erst kürzlich in der Dresdner Herkuleskeule Premiere feierte, ist bereits der 13. gemeinsame Abend.

Sie wollten eine „fröhlich nach vorn gerichtete Rückschau“ zeigen. Das ist ihnen wunderbar gelungen. Mit ihren Liedern und Sketchen nahmen sie das Publikum mit auf eine Reise durch das politische und gesellschaftliche Deutschland der letzten 20 Jahre: von der CDU-Spendenaffäre über Thilo Sarrazin bis zum aktuellen Fachkräftemangel und dem braunen Rand der sächsischen Eierschecke – natürlich immer satirisch und völlig überspitzt.

In ihrem anderen Leben sind die beiden Satiriker Professoren. Der 52-jährige Arnd Stephan, der sich selbst als ökonomischen Manager des Duos bezeichnet, arbeitet als Professor für Elektrische Bahnen an der Technischen Universität Dresden. Eißner, 55 Jahre jung, ist Professor für Theaterplastik an der Hochschule für bildende Künste in Dresden. Er ist der Kreative, schreibt alle Texte. Vor mehr als 30 Jahren lernten sie sich als Betreuer in einem Kinderferienlager kennen. Als Arnd etwas später Eißner bat, ein Plakat für seine studentische Kabaretttruppe zu zeichnen, die gerade einen Pianisten suchte, stieg Eißner selbst ein. Seitdem stehen sie gemeinsam immer wieder auf der Bühne. Ihr Kabarett betreiben sie nebenbei. Klar, dass das manchmal ganz schön stressig ist. „Aber man hat ja nur ein Leben“, sagt Ulrich Eißner. „Da muss man machen, was einem Spaß macht.“ Und offenbar sind die beiden damit recht erfolgreich. Gleich mit ihrem ersten Bühnenprogramm gewannen sie 1997 den Dresdner Kleinkunstpreis.

Der Spaß, den die beiden auf der Bühne haben, wird bei jeder Saite, die Stephan anschlägt, und bei jeder Taste, die Eißner spielt, deutlich und überträgt sich auf das ganze Publikum im Q 24. Es wurde laut gelacht, gekichert und begeistert mitgeklatscht. Zwei Stunden lang mischten die beiden das kleine Theater mit ihren Sketchen auf. Lampenfieber vor diesem denkwürdigen Abend? Fehlanzeige! Auch wenn sie einige ihrer Stücke schon eine ganze Weile nicht aufgeführt haben. „Heute überwiegt die Freude“, sagt Arnd Stephan.

Viele alte Bekannte und langjährige Fans sind an diesem Abend nach Pirna gekommen. Unter ihnen Wolfgang Schaller, künstlerischer Leiter der Herkuleskeule in Dresden und langjähriger Freund der beiden. In seiner Laudatio lobte er, dass Stephan und Eißner schon von Anfang an Profis gewesen seien. Er habe sie sogar für das Ensemble der Herkuleskeule anwerben wollen. „Doch ich bin froh, dass das nicht geklappt hat, sonst gäbe es heute keine Duale Satire Deutschland.“ Ein Ritterschlag für zwei, die ihr Kabarett eigentlich nur nebenbei betreiben – aber das eben mit größter Leidenschaft.