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Die Dippser Blitz-Karte

SZ-Leser machen Vorschläge, wo die Anlage für mehr Sicherheit sorgen soll. Es gibt aber auch Abzocke-Vorwürfe.

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© Symbolblitzer/SZ

Von Franz Herz

Osterzgebirge. Der neue Blitzer der Stadt Dippoldiswalde ist im Einsatz und sorgt für eine kontroverse Diskussion. Bei der Sächsischen Zeitung gingen auf der einen Seite viele Vorschläge ein, per E-Mail und auf der Facebookseite SZ-Dippoldiswalde, wo der Blitzer stehen sollte. Auf der anderen Seite kam Kritik, ob die Stadtverwaltung nichts Wichtigeres zu tun hat. Die Frage lautet oft, ob eher dort geblitzt wird, wo es sich lohnt, und weniger dort, wo es für die Sicherheit sinnvoll ist? Wo SZ-Leser den Einsatz des neuen Blitzers für sinnvoll halten.

Entlang der B 170 in Oberhäslich und Obercarsdorf wird Gas gegeben
Drei Stellen entlang der Bundesstraße 170 schlagen die SZ-Leser für einen Blitzereinsatz vor. In Oberhäslich von der Ortsmitte Richtung Dippoldiswalde und am Kindergarten vorbei ist ein Vorschlag. Isabel Franke empfiehlt den Einsatz am Abend. „Am besten ab 19 Uhr, da wird schnell mal auf 70 und 80 km/h innerorts aufgedreht ...“, schreibt sie auf Facebook.

In Obercarsdorf macht der Abschnitt von Naundorf her Probleme. Anett Schmidt schreibt dazu: „Wegen den Rasern muss ich meine Tochter täglich zum Bus bringen und wieder abholen. Gerade bei der ELG in Obercarsdorf gibt es weder eine Ampel noch einen Fußgängerüberweg.“ Auch gibt es nur auf einer Seite einen sicheren Fußweg. Wer auf der anderen Seite wohnt, muss dafür die Straße queren. Dieser Abschnitt liegt innerorts, aber hier ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer hochgesetzt.

Ebenfalls in Obercarsdorf schlägt Elke Beyer vor, in der Kellerkurve am Ortseingang zu kontrollieren. Hier ist kurz nach dem Ortseingang eine unübersichtliche Verkehrssituation, weil die Bahn quert und die Dorfstraße einmündet. Aber man kann das auch anders sehen. Aline Laes schreibt zu dieser Stelle: „Da hab ich eher das Gefühl, die bleiben gleich alle stehen.“

Die Gefahren auf den Ausfallstraßen der Dippoldiswalder Kernstadt
Die Rabenauer Straße und die Reichstädter Straße stechen in der Kernstadt hervor. Denise Münch schlägt vor, am Fußgängerüberweg auf der Rabenauer Straße zu kontrollieren. Hier queren viele ältere Leute aus dem Wohngebiet die Straße, um zum Einkaufen zu kommen. Weiter unten ist eine knifflige Stelle an der Querstraße, auf die Matthias Püschel hinweist. Er schreibt: „Der Verkehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen, besonders in den Morgenstunden und am Nachmittag durch den Berufsverkehr.“ Für Kinder und ältere Menschen werde es immer schwerer, diese Straße zu überqueren. Eine zweite große Ausfallstraße ist die Reichstädter Straße, an der auch ein Kindergarten liegt. „Es gibt Menschen, die glauben, die Kleinbahngleise als Schanze nutzen zu müssen“, schreibt „Ja Nettel“ auf Facebook.

Zu schnell in Wohngebieten in Dippoldiswalde und Paulsdorf
Aber auch in Wohngebieten sehen Anwohner das Problem, dass zu schnell gefahren wird. Chrisi Massi beobachtet das auf der Alexander-Puschkin-Straße, wo Tempo 30 gilt. Nur Fahrschulen und einzelne Autofahrer hielten sich daran. Auch im Wohngebiet an der Wolframsdorfer Straße wird an jeder Ecke zu schnell gefahren, berichtet Nancy Niemeyer.

Schwierig ist auch die Situation auf dem Mühlfeld in Paulsdorf, wie Günter Wiegand meint, der eigentlich kein Freund von Blitzern ist. Er berichtet: „Das Wohngebiet ist als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen, also sollte die Geschwindigkeit unter zehn km/h liegen. An diese Geschwindigkeitsbegrenzung hält sich kein Handwerker oder sonstiger Dienstleister. Besonders ärgerlich finde ich es, wenn Muttis mit Kind im Auto mit geschätzten 50 km/h an meinem Haus vorbeifahren.“

Weitere Vorschläge für viele Ortsteile wie Schmiedeberg oder Reinholdshain
Andere Vorschläge sind noch Standorte in Ortsteilen wie Ammelsdorf, Berreuth und Seifersdorf. In Reinholdshain sind gleich drei Stellen vorgeschlagen. Am Ortseingang Richtung Hirschbach halten sich wenige an das Tempolimit, sagt Christopher Fischer. An der Förderschule auf dem Tempo-30-Abschnitt hat die Stadt bisher schon häufig den Blitzer eingesetzt, und Lena Herfurth hält einen Blitzereinsatz im Gewerbegebiet für angebracht.

In Schmiedeberg sind die Pöbeltalstraße, die Kirchgasse und der Molchgrund vorgeschlagen. Obwohl dieser in schlechtem Zustand ist, wird schneller als 50 km/h gefahren, wie Manja Leonhard berichtet. Ihrer Meinung nach müsste dort die Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt werden.

In Hennersdorf sollte die Beschränkung Tempo 40 auf der B 171 überwacht werden. Oft ist dort niemand unterwegs, aber wenn Kinder zum Bus oder nach Hause gehen, müssen sie hier die Bundesstraße überqueren, wie Mandy Scholze und Linda Zimmermann betonen.

Haben Sie weitere Vorschläge, wo im Stadtgebiet von Dippoldiswalde kontrolliert werden sollte? Schreiben Sie uns eine Mail an [email protected]. Die SZ wird sie der Stadtverwaltung übermitteln.