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Die Cosel und der sächsische Witz

Vor 300 Jahren wurde die Gräfin Cosel auf Stolpen verbannt. Zwei Herren nähern sich ganz unterschiedlich diesem Thema.

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© Archiv: Daniel Förster

Von Anja Weber

Stolpen. Sehr viele Veranstaltungen waren in diesem Jahr ausschließlich der wohl berühmtesten Stolpener Gefangenen gewidmet – der Reichsgräfin Constantia von Cosel. Die Burg Stolpen feiert noch bis Ende 2016 das Coseljahr. Die einstige Mätresse von August dem Starken kam vor 300 Jahren unfreiwillig nach Stolpen und genau deshalb wurde und wird ihr in diesem Jahr ganz besonders gehuldigt. Das Burg-Team hat sich da so einiges einfallen lassen, um die Besucher immer wieder neu zu überraschen. Insgesamt 18 Veranstaltungen und eine Sonderausstellung hatten und haben noch mit der Gräfin Cosel zu tun. Vor allem Tom Pauls „Däschdlmäschdl auf Sächsisch“ lockte viele Besucher in den Burghof und zwar mehr als 1 300. Darüber informiert Stolpens Kultur-Sprecherin Christiane Barthel. Aber auch die Sonderausstellung „Frau! Macht! Mann!“ mit 16 000 Besuchern könne sich sehen lassen. Ein ganz besonderer Abend sei der Historien-Filmabend im August gewesen. Für die Besucher flimmerten am Originalschauplatz die Teile eins und zwei von „Gräfin Cosel“ des legendären sechsteiligen Filmepos „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ über die Leinwand. Inzwischen strebt das Coseljahr ihrem Höhepunkten entgegen.

Der Autor Peter Ufer und der Museologe Jens Gaitzsch (im Bild) bestreiten die beiden letzten Veranstaltungen im Cosel-Jahr auf der Burg Stolpen.
Der Autor Peter Ufer und der Museologe Jens Gaitzsch (im Bild) bestreiten die beiden letzten Veranstaltungen im Cosel-Jahr auf der Burg Stolpen. © Archiv: Daniel Förster

Zwei Veranstaltungen hat das Burgteam zu Ehren der Gräfin noch in petto. Autor Peter Ufer sinniert am 30. September ab 20 Uhr in der Kornkammer über „Den Witz der Sächsinnen“. Denn schon Gräfin Cosels Schmunzeln war legendär. Frauen mögen Männer mit Humor, aber selten erzählen sie selber Witze. Sächsinnen sind aber oftmals noch gewitzter als ihre Männer, denn sie reden nicht nur, sondern ihr Humor steckt in ihrem Blut. Frauen begeben sich niemals auf ein niedriges Lachniveau.

Gräfin Cosel brachte mit ihrer beißenden Intelligenz und herzlichen Heiterkeit Männer zum Schwitzen. Der Autor Peter Ufer kennt und liest die besten Witze der Frauen. Das wird wirklich komisch.

Der Museologe der Burg Stolpen, Jens Gaitzsch, geht die ganze Sache wissenschaftlich an. In seiner Abhandlung „Lebenslang verbannt. Die Gefangenschaft der Gräfin Cosel“ beantwortet der Cosel-Kenner wohl alle offenen Fragen. Seinen Vortrag hält er am 7. Oktober ab 20 Uhr ebenfalls in der Kornkammer.

Für beide Veranstaltungen sind noch Karten erhältlich unter Telefon 035973 23410 und www.burg-stolpen.org