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Die Brötchen aus dem Bäckerbus

Eine rollende Backstube machte jetzt in Goldbach Halt. Für die Grundschüler eine ganz außergewöhnliche Schulstunde.

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© Rocci Klein

Von Constanze Knappe

Goldbach. Richtig cool. Christoph hat zwar zu Hause schon beim Kuchenbacken mitgeholfen, aber selber aus Brötchenteig einen Milchzopf flechten, das ist dann doch noch etwas anderes. Wie eine Trophäe trugen er, Paul und Kilian am Montagmittag ihre Backwerke nach Hause.

Der Bischofswerder Bäckermeister Steffen Haufe hatte den Teig vorbereitet und handtellergroße Stücke an die 16 Mädels und Jungs der dritten Klasse der Grundschule Goldbach verteilt. Die formten daraus drei gleichgroße Kugeln, rollten diese zu Schlangen aus, die anschließend geflochten wurden. Auf einem überdimensionalen Backbrett ging es mit Eifer zur Sache. Und mit den umgehängten Bäckerschützen noch lustig dazu. So eine Schulstunde hatten die Drittklässler noch nie. Für jeweils 45 Minuten durften auch die anderen Klassen sich als Bäcker ausprobieren. Alle 98 Schüler. Steffen Haufe freute sich, wie sehr die Kinder bei der Sache waren.

Der Bäckerbus, wie er einfach genannt wird, machte am Montag auf dem Hof der Grundschule Goldbach Station. Die Bäcker-Innung Bautzen hatte die rollende Backstube vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zum dritten Mal hierher geholt. Zweimal machte der Bus schon in Bautzen Station. Jetzt war der Bischofswerdaer Ortsteil Goldbach dran. „Um Kindern zu zeigen, wie viel Handarbeit in Brötchen steckt und wie viel Aufwand in einem gesunden Frühstück“, erklärte Steffen Haufe.

Süßes und gesunde Sachen

Während die Milchzöpfe Farbe annahmen, besprach Diätassistentin Heike Kowalewiecz mit den Kindern, dass zum Pausenbrot durchaus eine süße Kleinigkeit gehören darf, wenn sie gesunde Sachen wie Obst und Gemüse ergänzt. „Aber wenn es schon Süßes zu Hause gibt, muss das in der Schule nicht sein“, so die Ernährungsberaterin im Auftrag der Innungskrankenkasse IKK.

Vom anschließenden Frühstück mit dunklem Brot und Frischkäse mit Kräutern sowie Obst und Gemüse vom Obstbau Menzel konnten die Kinder gar nicht genug bekommen. Indes wurden die duftenden Milchzöpfe aus dem Ofen geholt.

Rundum gelungen, so befanden die kleinen und großen Bäcker das Backwerk – und die Schulstunde. „Dass die Kinder auf diese Weise erleben, was der Handwerksberuf bedeutet“, gefiel auch Schulleiter Uwe Barkow. Die Bautzener Bäcker-Innung hat 68 Mitgliedsbetriebe.