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Die Bowlingkugel rollt wieder

Für den Elstraer Sportlertreff fand sich leider kein neuer Pächter. Trotzdem ist die Bowlingbahn geöffnet.

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© Matthias Schumann

Von Manuela Paul

Gute Nachrichten für Freizeitsportler: Die Elstraer Bowlingbahn ist wieder geöffnet. Und momentan recht gut frequentiert. Sicherlich auch eine Folge der bevorstehenden dunklen Jahreszeit. „Da favorisiert man eben eher Aktivitäten drinnen“, weiß Elstras Hauptamtsleiter Steffen Wustmann. Dass in Elstra Bowlen wieder zu diesen Aktivitäten gehört, ist einer Personalie zu verdanken. Seit dem 1. September kümmert sich Steffen Hantschick als technischer Angestellter der Stadtverwaltung um das Schul- und Sportzentrum an der Talpenberger Straße. Und damit auch um die Elstraer Bowlingbahn.

Dabei stand es zwischenzeitlich gar nicht gut um den Weiterbetrieb der städtischen Anlage. Ende Juni lief nämlich der Vertrag mit der damaligen Pächterin des Sportlertreffs aus. Damit gingen auch auf der dazugehörigen Bowlingbahn die Lichter aus. Ein neuer Betreiber war nicht in Sicht. Obwohl die Verwaltung das Objekt bereits Monate vorher mehrfach ausgeschrieben hatte. Selbst, nachdem die Stadtverwaltung von ihrem Plan, dem neuen Pächter Aufgaben als Platz- und Hallenwart für das Sportzentrum mit zu übertragen, abrückte, fand sich kein Interessent.

Schließlich war guter Rat teuer. Denn eine Pflichtaufgabe der Stadt ist das Betreiben einer Bowlingbahn keinesfalls. Doch die Stadträte waren sich einig: Die Freizeitanlage sollte nicht dem Selbstlauf überlassen bleiben. Immerhin habe es viel Geld gekostet, sie seinerzeit zu bauen. Also suchte die Verwaltung nach einer – betriebswirtschaftlich vernünftigen – Möglichkeit, um das Objekt weiter für die öffentliche Nutzung anbieten zu können.

Aufgaben dazugekommen

Die Lösung war schließlich das Einrichten einer Teilzeit-Stelle – zunächst befristet für ein Jahr – mit 35 Stunden pro Woche und Bereitschaft zur flexiblen Wochenendarbeit. Denn gebowlt wird oft auch sonnabends oder sonntags. Steffen Hantschick bewarb sich für diesen Job und bekam ihn. Die Bowlingbahn zu betreuen ist für ihn nichts Neues. Darum kümmerte sich der 55-Jährige schon, als seine Lebensgefährtin noch Pächterin des Sportlertreffs war. Als technischer Angestellter sind ein paar Aufgaben dazugekommen. Steffen Hantschick muss unter anderem regelmäßig das Blockheizkraftwerk im Keller des Schulgebäudes inspizieren, Kontrollgänge in den Umkleiden absolvieren, Rasen mähen, den Winter- und Kehrdienst übernehmen und sich um Reparaturen und Unkrautbekämpfung kümmern. Dabei arbeitet er auch eng mit dem städtischen Bauhof zusammen, der ihm bei Bedarf benötigte Technik zur Verfügung stellt.

Inzwischen seien die Ergebnisse seiner Arbeit auch für Außenstehende sichtbar, freut sich der Hauptamtsleiter. Das Außengelände des Schul- und Sportkomplexes sehe weitaus gepflegter aus als früher. „Da ist den letzten Wochen schon ganz schön was geworden.“ Und es bleibe auch noch etliches zu tun. Beispielsweise gebe es viele Neben- und Abstellräume, die dringend mal beräumt werden müssen. Das sei dann eine typische Winterarbeit.

Mit dem Nachwuchs bowlen

Und auch mit der Vermietung der Bowlingbahn hat Steffen Hantschick gut zu tun. Letzte Woche war sie zweimal gebucht, die Woche davor sogar fünfmal. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so angenommen wird“, meint der neue Mitarbeiter. Aber das sei auch schon früher ein Trend gewesen. „Die guten Monate waren immer Oktober bis März“, erklärt er. Demnächst wird Steffen Hantschick einmal pro Woche auch mit dem Nachwuchs ein paar Kugeln schieben. „Ich werde wahrscheinlich das Ganztagsangebot Bowlen übernehmen“, verrät er. Gespräche dazu laufen bereits.

Mieten kann man bei dem technischen Angestellten auch den Gastraum des früheren Sportlertreffs – zum Beispiel für Familienfeiern. Geschirr, Besteck und Gläser sind vorhanden. Die Küche ist mit Kaffeemaschine, Geschirrspüler und einem funkelnagelneuen, erst letzte Woche gelieferten, Kühlschrank ausgestattet. Um Speisen und Getränke muss man sich allerdings selbst kümmern.