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Die Black Diamonds tanzen um die Welt

Vor 20 Jahren studierten der Verein die ersten Tänze ein – da war er noch eine Schul-AG. Jetzt steigen die Ansprüche.

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© Jörg Schreiber

Von Claudia Erbert

Döbeln. Als die Black Diamonds als Schul-AG starteten, konnte sich keiner vorstellen, dass die Tänzer einmal einen ganzen Tag mit Kinderfest und Abendprogramm gestalten, zu dem Hunderte Besucher kommen. Inzwischen sind die Black Diamonds sogar ein eingetragener Verein. „Es waren etwa zehn Kinder, die gerne tanzen wollten und in meine AG kamen“, erinnert sich Simone Berger. „Irgendwann kamen immer mehr Kinder dazu, die nicht in unsere Schule gingen und so mussten wir uns einen Dachverband suchen, damit auch diese mit versichert sind.“ Eine Zeit lang gehörten die Tänzer dann zum MJV, später zum TuS Hartha. „Jetzt haben wir beschlossen, dass wir es als eigener Verein versuchen wollen.“

Als Gründerin der Schul-AG und künstlerische Leiterin der fünf Tanzgruppen steht sie aber nicht an der Spitze, sondern ist die stellvertretende Vorsitzende neben Vicky Hamann. Die ist genauso alt wie der Verein und seit 15 Jahren dabei. Ebenso lange ist Julia Brandstädter dabei.

Beide werden von Simone Berger bei der großen Jubiläums-Show auf die Bühne geholt, damit sie sich bei ihnen noch einmal besonders für die Unterstützung bedanken kann. Sie helfen nicht nur organisatorisch im Verein, sondern trainieren die Kinder und tanzen selbst mit.

In den 20 Jahren haben sie viel erlebt, erste Plätze bei Tanzfesten belegt und einmal sogar eine große Reise unternommen: „Bei einem Auftritt auf der Touristikmesse haben wir einem Herrn so gut gefallen, dass er uns alle in die Nähe von Wien eingeladen hat. Bis auf die ganz kleine Tänzer durften alle mit.“

Für das Jubiläum haben die Mitglieder mehr als ein Jahr lang Pläne geschmiedet. „Schon vor einem Jahr stand der Termin fest und die ersten Ideen wurden konkret“, erklärt Simone Berger.

Da der Verein vor allem für die Jüngsten da ist, beginnt der Tag mit einem großen Kinderfest: Hüpfburg, Spielstationen der Feuerwehr Hartha, Tombola. Doch das Tanzen steht im Vordergrund. Jeder der fünf Gruppen hat bis zu sieben Tänze einstudiert: „Wir haben alte Tänze mit neuen kombiniert, um zu zeigen, wie sich alles entwickelt hat, außerdem gibt es zwei komplett neue Tänze extra für das Fest heute“, so die Trainerin. Alles steht unter dem Motto „Um die Welt“ und führt von Afrika nach Indien und bei den großen sogar durch die Zeit. Von Charleston bis Rock 'n' Roll durchtanzen sie die Jahrzehnte. Den ganzen Tag stehen die Mädchen und zwei Jungen unter Hochspannung, wollen nichts verpatzen, sind stolz auf jeden gelungenen Auftritt.

Nicht immer zufrieden ist die Leiterin, denn sie sagt von sich selbst, die strengste Jury zu sein. Das werde in Zukunft noch wichtiger, erklärt sie: „Als eingetragener Verein starten wir bei Tanzfesten jetzt in einer anderen Kategorie, nicht mehr unter Schulen. Da gibt es ganz andere Konkurrenz.“ Doch das Publikum, in dem viele begeisterte Eltern mit Handykameras sitzen, verzeiht auch Pannen und belohnt mit viel Applaus.

In einer Verschnaufpause am Nachmittag treten dann befreundete Vereine auf, unter ihnen die Döbelner Gruppe „AkzepTanz“, die sogar ganz ohne Musik weitermachen, als kurzzeitig die Anlage streikt.

Glückwünsche gibt es von vielen Seiten: Bürgermeister Roland Kunze gratuliert, die Kämpfer vom Karate-Verein, die sich für die perfekten Trainingsbedingungen in der Tanzhalle bedanken, die VR-Bank, in deren Namen Romy Queck 300 Euro Spende überreichen darf und viele mehr wünschen den „schwarzen Diamanten“ noch mindestens 20 erfolgreiche Jahre.

Eine große Hilfe waren immer Michael Böhle als Kulissenbauer und Kerstin Sieber als Näherin der Kostüme, weshalb beide einen Präsentkorb und Beifall bekommen.