Merken

Die BASF trauert

Eine Rückkehr zur Normalität ist bei dem Chemiegiganten nach dem Explosionsunglück noch immer nicht in Sicht.

Teilen
Folgen
© dpa

Ludwigshafen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2016 trotz der tödlichen Explosion vom 17. Oktober und der damit verbundenen Produktionsausfälle bestätigt. Zwar belasteten die Einschränkungen bei Logistik und Versorgung in Ludwigshafen das Ergebnis des Geschäftsjahres, sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel am Donnerstag in Ludwigshafen. „Sie führen jedoch nicht zu einer Änderung des Ausblicks für das Jahr 2016.“

„Die BASF trauert“, sagte Vorstandschef Kurt Bock bei einer eigens wegen des Unglücks anberaumten Quartals-Pressekonferenz. Zusammen mit Standortleiterin Margret Suckale wies er Spekulationen zurück, der Chemieriese habe an der Sicherheit gespart. „Wirtschaftliche Überlegungen haben keinen Vorrang, wenn es um Sicherheit geht.“ Zugleich betonte er die Absicht der BASF, die Hintergründe des Unglücks aufzuklären. „Niemand hat ein größeres Interesse daran, zu verstehen, was genau passiert ist“, sagte Bock. „Sollten Fehler gemacht worden sein, so werden wir daraus Konsequenzen ziehen.“

Am Montag vergangener Woche war es im Landeshafen Nord in Ludwigshafen zu einer Explosion und mehreren Bränden gekommen. Drei Menschen starben, 30 wurden verletzt. Die Ermittler vermuten, dass es zu dem Unglück kam, als ein Mitarbeiter einer Fremdfirma eine falsche Rohrleitung anschnitt. Laut BASF enthielt die Leitung einButen-Gemisch, das möglicherweise von den Funken der Trennscheibe entzündet worden sei.

Weil die über den Landeshafen laufenden Versorgungsleitungen unterbrochen wurden, fuhr die BASF etwa 20 Anlagen herunter. Seit Freitag werde teilweise wieder produziert. Wie lange es dauern wird, bis die Produktion wieder normal läuft, konnten die Manager nicht sagen.

(dpa)