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Die Bagger kommen

Ab 1. August soll die Zschopau bei Kleinlimmritz ausgebaggert werden. Die Sedimente verengen den Fluss um die Hälfte.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Region Ziegra. Die Landerstalsperrenverwaltung (LTV) in Rötha scheint Wort zu halten. Als die Vorbereitungen für das Ausbaggern der Zschopau bei Kleinlimmritz im März abgebrochen wurden, hieß es, dass die Arbeiten am 1. August wieder aufgenommen werden. Eine Nachfrage des Döbelner Anzeigers ergab, dass die Bagger tatsächlich am kommenden Montag anrollen sollen. „Die Bauzeit wird sich voraussichtlich bis Ende Oktober erstrecken“, teilt Bianca Anwand, Sachbearbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der LTV, mit.

Rund 7 000 Tonnen Sedimente sollen bis dahin aus dem Fluss geholt werden. Dort liegen sie immerhin schon seit drei Jahren. Die Flut 2013 hatte das Geröll so aufeinander getürmt, dass die Zschopau im Bereich der Brücke nur noch halb so breit ist, wie normal. Auch vor der Fischtreppe hat sich eine Insel im Fluss gebildet. Die Sedimente sind inzwischen mit Pflanzen überwuchert, sodass sie sogar eine gewisse Einheit mit der Umgebung bilden.

Sedimente kommen auf Deponie

Die Anwohner sehen seit dem Hochwasser die Gefahr, dass ihre Grundstücke bei steigendem Wasser noch schneller überflutet werden. Denn dem Fluss fehlt der Platz. Deshalb war Anfang dieses Jahres mit den Vorbereitungen für das Ausbaggern begonnen worden. Dazu gehörten Gehölzrodungen, die Kampfmittelsondierung sowie das Anlegen von Zufahrten und Lagerflächen. Zu hoher Wasserstand hatte die Arbeiten im März unterbrochen. Wegen der nahenden Laichzeit der Fische wurden sie nicht wieder aufgenommen.

Die Sedimente werden voraussichtlich zuerst am Ufer abgelagert und später kompakt abgefahren. Die fachgerechte Entsorgung erfolge gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz in einer Verwertungsanlage, so Bianca Anwand. Genauer gesagt, die Sedimente müssen auf eine Deponie gebracht werden, die die Genehmigung für die Lagerung schadstoffbelasteter Stoffe hat. Denn der Boden ist mit Schwermetallen versetzt, die das Wasser 2013 aus dem Erzgebirge mitgebracht hat. Die Arbeiten in der Zschopau kosten den Freistaat Sachsen rund 500 000  Euro.

Während des Ausbaggerns werde es keine relevanten Einschränkungen für die Anlieger geben, meint die Sachbearbeiterin. In der Zeit, in der die Sedimente zur Verwertung gebracht werden, sei im Anfahrtsbereich der Baustelle über Limmritz und Saalbach mit Lasterverkehr zu rechnen. „Entsprechende Ausweichstellen für den Gegenverkehr werden in Abstimmung mit den Städten Döbeln und Hartha eingerichtet“, so Bianca Anwand.

Furt bleibt erhalten

Im Zusammenhang mit dem Ausbaggern in Kleinlimmritz gab es auch intensive Diskussionen über den Erhalt der naheliegenden Furt. Ursprünglich war geplant, sie mit wegzureißen. Vor allem die Chefs der Feuerwehren von Limmritz und Hartha hatten ihr Veto gegen den Abriss der Furt eingelegt, unterstützt von der Ziegraer Ortsvorsteherin Helga Busch. Denn die Flussdurchfahrt hat sowohl für Rettungs- als auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge große Bedeutung. Würde die Furt zurückgebaut, könnten bei Einsätzen in manchen ländlichen Gebieten die Rettungszeiten nach dem Brandschutzbedarfsplan nicht mehr eingehalten werden.

Letztendlich haben sich die Mitglieder des Döbelner Hauptausschusses einstimmig darauf verständigt, dass die Stadt Döbeln die Furt in Limmritz vom Freistaat Sachsen übernehmen will und der Flussdurchgang beschränkt öffentlich gewidmet werden soll. Das heißt, diese Wegeverbindung soll auch zukünftig ausschließlich für einen eingeschränkten Nutzerkreis zur Verfügung stehen. Das sind Feuerwehr, Rettungsfahrzeuge und landwirtschaftliche Fahrzeuge.