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Die AfD hat in Freital jetzt eine Ortsgruppe

Die Mitglieder der Partei wählten Stadtrat Norbert Mayer zum Sprecher. Einer der Beisitzer ist Asylkritiker Dirk Jährling.

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© dpa

Von Thomas Morgenroth

Freital. In Freital hat sich die erste Ortsgruppe der Alternative für Deutschland (AfD) im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gegründet. Auf Einladung des AfD-Kreisvorsitzenden Jan Zwerg, der Freitaler ist, und unter Leitung des Königsteiner AfD-Kreisrates Ivo Teichmann wählten die zwölf anwesenden der insgesamt 23 Freitaler Mitglieder im Goldenen Löwen vergangene Woche einen vierköpfigen Vorstand. Das teilt Norbert Mayer mit, der zum Sprecher der Ortsgruppe gewählt wurde. „Die Gründung hatten wir schon länger vor“, sagt Mayer. Allerdings habe dafür erst die Satzung des Kreisverbandes geändert werden müssen. Der 59-jährige Wurgwitzer, der Händler für Werkzeuge ist, sitzt für die AfD seit 2014 auch im Freitaler Stadtrat, zuvor tat er das zehn Jahre lang als CDU-Mitglied. In der AfD-Ortsgruppe gibt es nun die gleiche Leitungsebene wie in der AfD-Fraktion: Norbert Mayer ist der Vorsitzende beider Gremien, sein Stellvertreter ist hier wie da Torsten Heger.

Zwei Beisitzer ergänzen den Vorstand der Ortsgruppe: Michael Zscherper, der auch Beisitzer im Kreisvorstand der AfD ist, und Dirk Jährling. Während der 47-jährige Zscherper, der IT-Berater und Geschäftsführer der Hotel-IT Consulting KG Dresden ist und nebenbei mit Briefmarken handelt, bisher kaum in der Freitaler Lokalpolitik in Erscheinung trat, steht Jährling dafür umso mehr im Fokus der Öffentlichkeit.

Vor allem im vergangenen Jahr machte Jährling, damals Wirt der inzwischen geschlossenen Potschappler Bar „Timba“, mit asylfeindlichen Hetzreden auf sich aufmerksam. Er moderierte unter anderem die Demonstrationen der Initiative „Freital wehrt sich – Nein zum Hotelheim“, später umbenannt in „Freital steht auf“. Anfang April dieses Jahres wurde Jährling Leiter des Bürgerbüros des AfD-Landtagsabgeordneten André Barth in Freital. Bereits im Juni trennte sich Barth wieder von Jährling, weil „es menschlich nicht passte“, wie Barth gegenüber der SZ begründete.

Nun kehrt Jährling, der laut Mayer jetzt als Außendienstler für eine Firma arbeitet, über die Ortsgruppe in Barths Büro in Deuben zurück. „Wir dürfen die Räume mit nutzen“, sagt Mayer, der momentan kein eigenes Büro eröffnen will. Das müsste dann ohnehin der Kreisverband. „Wir haben als Ortsgruppe keine eigene Kasse“, sagt Mayer. Aber nun eine Basis, um mit den Freitalern ins Gespräch zu kommen. Geplant sind zum Beispiel Bürgerstammtische zu aktuellen politischen Themen.