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Die A 13 ist jetzt fertig

In die 25 Kilometer bis zur Landesgrenze wurden 170 Millionen Euro investiert. Auf dem letzten Abschnitt kann der Verkehr ab heute rollen.

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© Arvid Müller

Von Sven Görner

Radeburg. Autobahnnutzer, Anwohner und Rettungskräfte können aufatmen: Am Montagnachmittag wurde an der neuen Rastanlage in Nachbarschaft vom Radeburger Gewerbegebiet nach vierjähriger Bauzeit der dritte und letzte Ausbauabschnitt der Autobahn A 13 feierlich für den Verkehr freigegeben. Ab Dienstagvormittag besteht damit zwischen dem Autobahndreieck Dresden-Nord und Radeburg freie Fahrt.

Der PWC in Richtung Berlin wird bis zum Jahresende fertiggestellt.
Der PWC in Richtung Berlin wird bis zum Jahresende fertiggestellt. © Arvid Müller
Die Aufnahme vom Februar 2014 zeigt den für den Ausbau beräumten Streifen und den Bau einer der neuen Brücken.
Die Aufnahme vom Februar 2014 zeigt den für den Ausbau beräumten Streifen und den Bau einer der neuen Brücken. © SZ/Sven Görner

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig sagt zur Eröffnung, dass er am Freitag bei seiner Fahrt nach Berlin extra noch einmal durch die Baustelle gefahren sei, „um mich auf die Bedeutung des heutigen Tages einzustimmen“. Autobahnen, so der Minister weiter, würden den überwiegenden Anteil der Gesamtverkehrsleistung erbringen und seien rein statistisch gesehen die sichersten Straßen. „Allein auf dem sächsischen Abschnitt der A 13, als wichtige Verbindungsachse zwischen der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und der Bundeshauptstadt Berlin, verkehren täglich durchschnittlich rund 40 000 Fahrzeuge. Mit dem Ausbau hat sich nun auch die Verkehrssicherheit wesentlich verbessert.“

Der 7,6 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Radeburg und dem Autobahndreieck Dresden-Nord wurde in jeder Fahrtrichtung von neun auf 11,5 Meter ausgebaut. Damit stehen jetzt nicht nur wie bisher jeweils zwei Fahrspuren, sondern auch Standspuren zur Verfügung. Gebaut wurden aber auch neun neue Brücken und Durchlässe, vier Regenrückhaltebecken und circa 22 000 Meter Entwässerungsleitungen. Auf der neuen unbewirtschafteten Rastanlage Finkenberg (PWC) gibt es rund 50 Lkw-Stellplätze. Bei Naturschützern hatte der östliche Teil der Anlage für Widerspruch gesorgt, denn dieser befindet sich im europäischen Vogelschutzgebiet Moritzburger Kleinkuppenlandschaft.

Da dem Ausbau der Autobahn rund 800 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 30 Zentimetern sowie weitere kleinere Bäumchen und eine Vielzahl von Sträuchern weichen mussten, schreibt der Planfeststellungsbeschluss zum Ausgleich dafür zahlreiche Projekte fest. Darunter auch solche Vorhaben, die verhindern sollen, dass sich durch den Ausbau die Hochwassersituation, vor allem für die Anlieger der Promnitz, verschlechtert. So sollen beispielsweise mehrere kleine Gewässer wieder naturnah hergestellt werden. Insgesamt acht Kilometer.

Dazu gehören der Buckenbergbach, der Langen Bruchgraben und der Brähnitzbach sowie ein Graben östlich von Volkersdorf. Dieser war bis zur Promnitz komplett verrohrt und wurde nun wieder geöffnet. Mit diesen Renaturierungen sind Gehölzpflanzungen verbunden. Insgesamt werden für diesen Autobahnausbau-Abschnitt Vorhaben des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf über 20 Hektar Fläche ausgeführt. Die meisten davon im unmittelbaren Umfeld des Autobahnausbaus.

Investiert werden in den dritten und damit letzten Ausbauabschnitt der A 13 rund 52 Millionen Euro.

Mit der Freigabe ist der Ausbau des insgesamt rund 25 Kilometer langen sächsischen Abschnittes der A 13 vollendet. Bereits 1997 war der zehn Kilometer lange erste Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Thiendorf und Radeburg fertiggestellt worden. Im Jahr 2012 wurde dann die Strecke von der Anschlussstelle Thiendorf bis zur Landesgrenze zu Brandenburg freigegeben. Die Kosten für alle drei Bauabschnitte belaufen sich auf insgesamt rund 170 Millionen Euro.

Mit dem Abschluss der Arbeiten ist auch das letzte Stück der alten Reichsautobahn in Sachsen verschwunden. Der Abschnitt war 1938 als Reichsautobahnstrecke 65 eröffnet worden. Der alte Beton wurde indes vor Ort geschreddert und die so entstandenen kleinen Brösel in der wasserdurchlässigen Frostschutzschicht unter der neuen Fahrbahn verbaut.

Nach der Verkehrsfreigabe sind noch Restarbeiten wie der Rückbau der gesamten bauzeitlichen Verkehrsführung sowie die Fertigstellung des PWC Finkenberg in Fahrtrichtung Berlin notwendig. Bis zum Jahresende sollen diese beendet sein.

Der Ausbau des letzten Teils hat nicht nur Autofahrern einiges abverlangt. Durch Umleitungsstrecken und Schleichverkehr mussten Anwohner in Großdittmannsdorf und den Orten an der Promnitz vor allem zusätzlichen Lkw-Verkehr ertragen. Doch auch für die Radeburger freiwilligen Feuerwehren war es eine schwierige Zeit. Zum einen, weil es durch die eingeschränkten Fahrbahnen schwierig war, bei Unfällen zum Einsatzort zu kommen. Zum anderen, weil es ihnen oft an aktuellen Informationen zum Bau fehlte.