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Diakonie wäscht auf Goldener Höhe

Am neuen Standort finden die Beschäftigten bessere Bedingungen. Neue Aufträge können angenommen werden.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Roßwein. Es hat ein klein wenig länger gedauert, als geplant. Eigentlich wollte das Diakonische Werk mit seiner Wäscherei, die zu den Roßweiner Werkstätten gehört, schon zu Jahresbeginn umziehen. Doch bei den Vorbereitungen haben sich noch manche Änderungen ergeben. So war beispielsweise eine Baugenehmigung für einen kleinen Anbau nötig. Ein Planungsbüro musste eingeschaltet werden. Und auch die Handwerker hatten schließlich mehr zu erledigen, als sich Geschäftsführer Thomas Richter vorgestellt hatte. Bis Anfang Juli hatten sie am neuen Standort im Roßweiner Gewerbegebiet Goldene Höhe dann auch noch zu tun. Nun sind die Bedingungen für die betreuten Mitarbeiter nahezu perfekt.

Georg Rudolph, der amtierende Werkstattleiter, zeigt neue, barrierefreie Toiletten- und Sanitärräume. Es gibt eine Küche und einen Pausenraum, in dem sich die Mitarbeiter stärken können. Das Herzstück ist die Halle mit der Wäschereitechnik. Eine große, wenn auch gebrauchte Mangel konnte angeschafft werden. Es gibt ausreichend Platz für Legetische und die Rollwagen, in denen die Wäsche gestapelt und für die Abholung und Auslieferung bereitgestellt wird.

Am Standort an der Stadtbadstraße war das bislang anders. Dort war es eng, neue Aufträge konnten nicht angenommen werden, weil es die Kapazität nicht mehr hergab. In dieser Situation kam es der Diakonie entgegen, dass sich der Automobilzulieferer Hitachi von einer Halle im Gewerbegebiet trennen wollte. Diese hat das Diakonische Werk gekauft und umgebaut.

Der Probebetrieb am neuen Wäschereistandort wurde zunächst mit drei Mitarbeitern aufgenommen. Die Zahl der Beschäftigen soll stetig steigen. „Bis Jahresende soll die Wäscherei mit zwölf Leuten besetzt sein“, sagt Georg Rudolph. Bisher gehörten acht Mitarbeiter zum Team. Im Hinblick auf den Umzug habe man begonnen, neue Mitarbeiter aus anderen Arbeitsbereichen zu gewinnen, sie entsprechend anzuleiten.

Wie der Werkstattleiter einschätzt, gehört das Arbeiten in der Wäscherei schon zu den anspruchsvolleren, weil vielschichtigen Tätigkeiten, die das Diakonische Werk seinen insgesamt 360 Mitarbeitern an mehreren Standorten in Roßwein und Hartha anbieten kann. Die Menschen mit zeitweisen oder dauerhaften Einschränkungen können sich in den Roßweiner Werkstätten beispielsweise verschiedenen Montagetätigkeiten, Holz- und Näharbeiten, dem Kommissionieren oder dem Garten- und Landschaftsbau widmen.

Damit in der Wäscherei alles glatt läuft, kümmern sich zwei Gruppenleiterinnen um das Team. Sie leiten die Mitarbeiter an, geben, wenn nötig, Hilfestellung. Aber es gibt auch technische Erleichterungen. So wird zum Beispiel das Waschmittel automatisch dosiert. Niemand muss mehr mit dem Messbecher am Pulverkarton stehen.

Zu den Kunden der Diakonie-Wäscherei gehören die eigenen Heime in Roßwein und Gersdorf. Die Bewohnerwäsche wird nun auf der Goldenen Höhe gereinigt. Aber auch Kinder- und öffentliche Einrichtungen lassen ihre Handtücher und Ähnliches von den in Roßwein betreuten Mitarbeitern reinigen. Als Konkurrenz zu Großwäschereien in der Umgebung sieht Georg Rudolph die Einrichtung nicht. Denn Reinigungswünsche aller Art – wie Unternehmen der freien Wirtschaft – können die Beschäftigten der Diakonie nicht erfüllen. So wäre es gegenwärtig unmöglich, in großem Umfang Bett- und Tischwäsche oder stark verschmutzte Arbeitskleidung zu reinigen. Dass das so bleibt, sagt der amtierende Werkstattleiter nicht. Geplant ist schon, sich etwas breiter aufzustellen, vielleicht noch ein neues Angebot auszuprobieren. Perspektivisch könnten Anwohner vom nahe gelegenen Wohngebiet Am Sportplatz durchaus ein paar Kleidungsstücke zur Reinigung vorbeibringen. Vorerst ist das aber noch nicht geplant.

Weil nun wieder neue Aufträge angenommen werden können, rechnet die Diakonie damit, nicht mehr lange „nur“ eine Tonne Wäsche pro Woche zu behandeln. In einem oder zwei Jahren könnte es das Doppelte sein. Die neuen Räume lassen sogar zu, später eine weitere leistungsfähige Waschmaschine aufzustellen.