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Diakonie baut im Gewerbegebiet

Es entsteht eine Einrichtung für Menschen mit einer Schwerstbehinderung. Etwa 1,16 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Darauf hat Thomas Richter lange gewartet. Der Geschäftsführer der Diakonie Döbeln vergab den Auftrag für den Rohbau der Förder- und Betreuungseinrichtung der Diakonie in Hartha. Mit den Arbeiten hat die Mildensteiner Baugilde am Mittwoch begonnen.

Die Zeit drängt. Bis zum August nächsten Jahres soll das Gebäude, das hinter den Roßweiner Werkstätten im Harthaer Gewerbegebiet entsteht, fertig sein. Insgesamt werden 1,16 Millionen Euro investiert. Die Sächsische Aufbaubank will das Vorhaben mit 895 000 Euro fördern. Der Landkreis Mittelsachsen gibt 112 000 Euro dazu und der Träger, die Diakonie Döbeln, ist mit 152 000 Euro am Vorhaben beteiligt. Das sind zehn Prozent des Vorhabens zuzüglich der Kosten für den Landkauf.

„Wir haben die Menschen im Blick. Zurzeit sind alle Plätze für die Betreuung und Förderung von Menschen mit einer Schwerstbehinderung und schwerer Mehrfachbehinderung belegt. Uns liegen bereits einige Anträge für Neuaufnahmen vor. Wir wollen den Leuten sagen können, ob sie nach dem Besuch der Förderschule einen Platz in unserer neuen Einrichtung erhalten“, sagte Thomas Richter, Geschäftsführer der Diakonie Döbeln.

Die Diakonie betreibt bereits in Roßwein eine solche Förder- und Betreuungseinrichtung mit zwölf Plätzen und hat entsprechende Erfahrungen. „Wir haben unsere Mitarbeiter in die Planungen einbezogen, um das Gebäude optimal an die Ansprüche für die Arbeit mit Schwerstbehinderten oder Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen zu gestalten. Alles ist ebenerdig, lichtdurchflutet und es entsteht eine Terrasse. Die Außenanlagen werden ebenfalls gestaltet“, so Thomas Richter. Es gibt drei Gruppenräume für jeweils sechs Teilnehmer. Der Betreuungsschlüssel liegt bei einem Mitarbeiter der Diakonie für drei zu betreuende Teilnehmer.

Ziel der Förder- und Betreuungseinrichtung sei es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der behinderten Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterzuentwickeln. „Ihnen soll die Tür für eine Arbeit in den Werkstätten geöffnet werden“, so Thomas Richter. Deshalb sei die Nähe zu den Produktionsstätten ein wichtiger Standortfaktor. „Auch die Förder- und Betreuungseinrichtung hat Werkstattcharakter. Durch die intensive Betreuung soll es ermöglicht werden, dass die zu Betreuenden einfache Montagen erledigen“, sagte der Geschäftsführer.

Außerdem ist ihr Tagesablauf mit dem der Werkstätten gleich. Die zu Betreuenden werden mit demselben Bus gebracht, sodass der Alltag um 7.30 Uhr sowohl in den Werkstätten als auch in der Förder- und Betreuungseinrichtung beginnt. Um 14.30 Uhr werden alle wieder abgeholt. „Die Schwerstbehinderten bekommen Kontakt zu den betreuten Mitarbeitern der Werkstätten, zu deren Betreuern und werden bei Feierlichkeiten integriert.

„Ich freue mich, dass wir durch die Bewilligung des vorzeitigen förderunschädlichen Baubeginns nun loslegen können. Wenn die Witterung mitspielt, schaffen wir es, die Einrichtung im August nächsten Jahres zu eröffnen. Ich bin froh, den Betroffenen nun sagen zu können, dass wir Plätze zur Verfügung stellen können“, sagte Thomas Richter.

Den Antrag stellen die Betreuer der Betroffenen an den Kommunalen Sozialverband. Dieser hatte unabhängig von der zuständigen Behörde im Landkreis festgestellt, dass Plätze in den Förder- und Betreuungseinrichtungen fehlen.