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Deutschlands bester Dumperfahrer

Der 26 Jahre alte Filip Krahl aus Rosenthal zirkelte mit seinem Gefährt am schnellsten um die Kurven. 33 Fahrer waren am Start.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Storcha. Qualm, Motorengedröhn und eine gute Portion Action gab es am Sonnabend auf dem Renngelände des Dumperclub Lehndorf in Storcha zu erleben. Die Letzte von fünf Veranstaltungen in diesem Jahr stand auf dem Plan. Aus ganz Ostdeutschland sind die 33 Fahrer und Fahrerinnen mit ihren Dreikantfeilen, wie die Dumper liebevoll genannt werden, ins kleine Storcha bei Lehndorf gekommen. Auf einem privaten Grundstück veranstaltet der Dumperclub Lehndorf sein in der Szene beliebtes Rennen. Bei dem Rennen manövrieren die Piloten oder Pilotinnen die knapp eine Tonne schweren dreirädrigen Dumper, welche in den 80er Jahren vermehrt im Baugewerbe genutzt wurden, um einen recht engen Parcours. Die Strecke unterscheidet sich von Veranstaltung zu Veranstaltung und ist mit langen Geraden und diversen engen Kurven versehen. Selbst eine kleine Sprungschanze musste in Storcha überwunden werden. Umgeben ist die Fahrbahn mit alten Reifen als Begrenzung. Und genau diese Begrenzung hat es in sich, denn jeder berührte Reifen kostet eine Sekunde Zeitstrafe. Gefahren wird auf dem engen Rundkurs immer einzeln um die schnellste Zeit.

Mit bis zu 16 PS Motorleistung geht bei manchen Fahrern die Post mächtig ab. Nicht jeder kann das hohe Tempo der besten zehn Dumperfahrer Deutschlands mitgehen und fährt auf Nummer sicher. Spannend wird es jedoch meistens, wenn die Fahrer ihre Boliden durch die engen Kurven im Höchsttempo zerren. Auf dem Rundkurs in Storcha kam so manch Fahrer an seine machbaren Grenzen. Mit der Zeit im Nacken und ohne Servolenkung kurbelten die Fahrer schon gewaltig am Lenkrad, damit der heckgelängte Dumper elegant um die Kurven gefahren werden konnte. Dass die bereitgestellte Strecke nicht einfach war, bemerkte man als Zuschauer rasch. Kaum ein Fahrer konnte sich durch die Strecke schlängeln ohne Kontakt mit den Begrenzungsreifen zu haben.

Selbstbewusst, aber auch etwas nervös

Mit viel Selbstbewusstsein, aber auch etwas Nervosität ist Filip Krahl aus Rosenthal die wenigen Kilometer zur Rennstrecke angereist. Als Führender der Meisterschaft war sein Ziel am Rennsamstag klar. Er wollte den nötigen Punkt in der Meisterschaft holen und mit dem Titel Deutscher Dumpermeister 2016 nach Hause fahren. Dafür hat er in den vergangenen Rennveranstaltungen so gut abgeliefert, dass ihm in Storcha ein einziger Punkt zum Titelgewinn reichte. Doch die Anspannung war erkennbar. Viele sportliche Talente sind an solch sicheren Rennen gescheitert. Eine nicht komplett beendete Runde würde die Disqualifikation bedeuten. Der 26 Jährige aus Rosenthal griff als vorletzter Starter am Nachmittag ins Renngeschehen ein. Die Startnummer 32 sollte seine Glückszahl werden. Mit einer sensationellen Runde und einer Gesamtzeit von 2:06,45 Minuten sicherte sich der 26-Jährige den diesjährigen Meistertitel. „Es war ein sehr emotionaler Renntag für mich. Ich wollte einfach nur Spaß haben und mit einer guten Leistung den Titel mit nach Hause nehmen. Das hat am Ende auch super geklappt und der Titel entschädigt für die ganzen Mühen im Jahr. Besonders möchte ich all meinen Sponsoren und dem Dumperclub Lehndorf danken, ohne die der Titel nicht möglich gewesen wäre“, so der frisch gebackene Dumpermeister 2016. Auch im kommenden Jahr will Filip Krahl seinen Titel verteidigen. Vielleicht ja wieder beim Heimrennen in Storcha.