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Deutscher Brauer-Bund: Fracking gefährdet Bierqualität

Bis zu 13 Jahre lang könnte Deutschland seinen Gasbedarf mit im Gestein schlummernden Reserven decken. Doch mit reinem Bier könnte dann Schluss sein.

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© dpa

Berlin. Die umstrittene Gasförderung aus tiefem Gestein würde nach Ansicht der Brauer das deutsche Bier gefährden. Die Brauereien bräuchten eine sichere Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser, schrieb der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Peter Hahn, in einem Brief an sechs Bundesminister.

„Durch die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten wie Kohleflözen oder Schiefergas, insbesondere mittels des sogenannten Frackingverfahrens, kann diese Sicherheit eingeschränkt oder gar beseitigt werden“, warnte Hahn. Über den Brief, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, hatte zuerst die „Bild“-Zeitung (Donnerstag) berichtet. „Von der Einbringung des Gesetzesentwurfs zum „Fracking“ sollte zum jetzigen Zeitpunkt abgesehen werden.“

Weil Bier zu großem Teil aus Wasser besteht, gilt dieses als entscheidend für die Qualität. Brauereien stellen in der Regeln große Anforderungen an die Wasserqualität. Welche Mineralstoffe im Wasser in welchen Anteilen enthalten sind, hat prägenden Einfluss auf den Geschmack des Bieres.

In der Koalition war lange über einen Gesetzentwurf zu Fracking gerungen worden. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) lehnt die umstrittene Förderung von Schiefergas derzeit ab. Sie sei im Augenblick nicht vertretbar. In welchem Umfang Fracking künftig in der EU kommt, bleibt als Ergebnis des jüngsten EU-Gipfels Angelegenheit der Mitgliedstaaten.

Der Geschäftsführer des Brauereiverbandes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Witt, erläuterte, der Einsatz von Chemikalien bei der Erdgas-Förderung gefährde Brunnen und Quellen der Brauereien. (dpa)