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Deutsch-Kurs hilft Migranten

16 Frauen und Männer aus zehn Ländern haben ihr Sprachwissen jetzt deutlich verbessert. Mit Hilfe der Volkshochschule.

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© Symbolbild/dpa

Radebeul. Der Kurs berufsbezogenes Deutsch war eine Premiere für die Volkshochschule (VHS) im Landkreis Meißen. Gestartet hat sie ihn im vergangenen Herbst in der Außenstelle in Radebeul vornehmlich für Migranten mit bestimmtem sprachlichen Niveau. Jetzt kann die VHS ein gutes Endergebnis melden.

Die Teilnehmer, 16 Frauen und Männer aus insgesamt zehn Ländern, haben inzwischen ihre Abschlusszertifikate erhalten. Über die sie sich ebenso freuen wie über die neuen Aussichten für ihre berufliche Zukunft. Denn an der zu arbeiten, war eigentlicher Zweck des Lehrgangs.

Und da kann Ulrike Hachenberger, die den Kurs als Sozialpädagogin betreute, Erfreuliches mitteilen. Während es bei einigen Kursbesuchern erst mal mit Sprachkursen weitergeht, werden vier direkt eine Ausbildung aufnehmen.

Semira Osman beispielsweise beginnt eine Lehre als Altenpflegerin/Altenpflegehelferin. Die junge Frau aus Mazedonien ist damit ihrem Ziel, mit ihrer Familie in Deutschland zu leben und zu arbeiten, schon ein ganzes Stück näher gekommen. Eine andere Kursteilnehmerin startet eine Ausbildung zur Friseurin, eine weitere kann Physiotherapeutin werden.

Viel zu dieser Entwicklung beigetragen hat Ulrike Hachenberger zufolge das Praktikum während des Kurses. Dort konnten die Frauen und Männer nicht nur ihre Sprachkenntnisse festigen. Sie haben sich selbst im Arbeitsprozess erlebt, und das hat viel dazu beigetragen, ihr Selbstvertrauen zu festigen, sagt die Sozialpädagogin.

Praktikumsplätze zu finden, sei nicht schwierig gewesen. Die Teilnehmer hätten sich schon allein darum gekümmert, und so sei eine recht breite Palette zusammengekommen. Vom Friseur in Dresden über ein Altenpflegeheim in Radebeul und ein Vermessungsbüro bis zu einer Versicherung. Auch ein Sozialkaufhaus bot die Möglichkeit zum Praktikum, ebenso wie eine Tagesklinik in Dresden mit der Chance zur Ausbildung als Arzthelferin. Im Verkauf gab es für die Kursteilnehmer außerdem Gelegenheit, sich im Berufsleben umzuschauen. Wie bei einem Jugendhilfeträger und bei einer Steuerberatung.

Alles in allem also eine erfreuliche Bilanz für die Volkshochschule Meißen bei diesem erstmals organisierten Kurs, der über EU und Bund finanziert und gemeinsam mit den Euroschulen veranstaltet wurde. Nun wird es eine Neuauflage geben. Der nächste Kurs berufsbezogenes Deutsch beginnt im September, sagt Ulrike Hachenberger. Die Fördermittelfrage ist geklärt. Interessenten können sich über das zuständige Jobcenter anmelden. (SZ/IL)