SZ +
Merken

Der zweite Weinladen

Claudia Beyer hat ein neues Geschäft in der Elbstraße eröffnet. Dort will sie näher an den Besuchern der Stadt sein.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Harald Daßler

Zwölf der 33 sächsischen Weingüter sind hier zu haben. Zum Probieren, Verweilen und Kaufen sächsischer Weine lädt Claudia Beyer in ihren neuen Weinladen ein, den sie vor Ostern an der Elbstraße eröffnet hat. Damit zog auch in eines der Geschäftshäuser an dieser Straße wieder Leben ein.

Zum Wein kam die gelernte Gärtnerin und Floristin über Vincenz Richter. In den Wendezeiten, in denen auch sie sich neu orientieren musste, fand sie im Restaurant eine Anstellung als Bedienung. Ihr Chef Gottfried Herrlich habe das Interesse am Wein in ihr geweckt, berichtet sie. Vor allem seine Art, den Gästen die Weinproben zu zelebrieren, habe sie sehr beeindruckt. Claudia Beyer sammelte in der täglichen Arbeit im Restaurant allerhand Kenntnisse und Geschichten zum Meißner Wein. Damit war sie bestens ausgerüstet, als sie vor drei Jahren ins Meißner Wein-Geschäft einstieg. Der Weinladen an der Burgstraße suchte eine Verkäuferin – für Claudia Beyer, die nach der Kinderpause eine neue Herausforderung suchte, genau das Richtige. Und sie wagte hier sogar den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit Beginn des vorigen Jahres ist sie Inhaberin des Weinladens an der Burgstraße und beschäftigt dort zwei Mitarbeiter.

Mit der Eröffnung des Weinladens an der Elbstraße sind weitere zwei Beschäftigte hinzugekommen. Schließlich will sie das neue Geschäft nicht als Verlagerung, sondern als Erweiterung verstanden wissen. „Hier ist einfach mehr los“, erklärt Claudia Beyer, warum sie sich auf der Elbstraße nach neuen Räumen für ihr Geschäft umsah. „Oben“, wie sie ihren Weinladen an der Burgstraße nennt, hat sie einen guten Kundenstamm, aber Besucher der Stadt kommen kaum. Auf der Burgstraße sind die Touristengruppen oft noch mit den Stadtführern unterwegs, was das Ausschwärmen in die Geschäfte unmöglich macht, schildert sie ihren Eindruck. Deutlich spürbar sei, dass unten in der Elbstraße nicht nur mehr Einheimische unterwegs sind, sondern auch Besuchergruppen Zeit zum Bummeln haben, ehe sie am Roßmarkt wieder in ihre Busse steigen oder zum Schiffsanleger laufen.

Eigentlich wollte sie ihr Geschäft auf der anderen Straßenseite ansiedeln, berichtet Claudia Beyer. Aber dann fiel ihr dieses Haus auf, in dem der Winzerhof Golk sich präsentierte. So kam sie in Kontakt mit dem Bauunternehmer und Hauseigentümer Uwe Riße. Er half ihr beim Herrichten der Räume, die in vergangenen Jahren auch einen Schuh-Verkauf und ein Steakhaus beherbergt hatten. Die einstige Küche präsentiert sich nun als Kaminzimmer, in dem sich acht bis zehn Personen durch die edlen Tropfen des Meißner Landes probieren können. Eine kleine Balustrade dient zum Lagern der Weine, die in den Regalen des Verkaufsraumes keinen Platz finden. Wie oben auf der Burgstraße gibt es hier ein kleines Imbissangebot. Claudia Beyer hat auch einige Tische vor ihren neuen Weinladen gestellt.

Neben den sächsischen Weinen gibt es auch einige Brände und Liköre aus der Meißner Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe, die sie im Geschäft abfüllt. Eine kleine Auswahl an Essig und Ölen zum Abfüllen soll das Angebot demnächst ergänzen. Das neue Geschäft ist an allen Tagen der Woche geöffnet.