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Der Winter zaubert ein Lächeln ins Gesicht

Die Beziehung zwischen Berlinern und Osterzgebirglern ist eine besondere. Nun kommt die nächste Herausforderung.

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© Egbert Kamprath

Von Mandy Schaks

Osterzgebirge. Schnee allein schon macht die Osterzgebirgler in diesem Winter glücklich. Doch damit geben sich die Altenberger nicht zufrieden. Die touristischen Anbieter zünden diesmal ein kleines Feuerwerk, um den Gästen noch mehr zu bieten. Es gibt geführte Skitouren, Gästebobfahrten und Eistubing-Rutschen im Eiskanal, Ausflüge mit Pferdeschlitten, Winterpartys … Auch an diesem Sonnabend können die Wintersportler ihren Ausflug am Altenberger Skilift ab 17 Uhr bei einer Après-Ski-Party ausklingen lassen. Die Gäste danken es.

Yannick Ihle vom Lugsteinhof Zinnwald hat in der Winterlandschaft dampfenden Reiseintopf und Kartoffelsuppe aus der Gulaschkanone im Angebot. Geöffnet ist täglich zwischen 11 und 14 Uhr. Dabei wechselt das Angebot täglich. So gibt es auch Erbsen- und Lins
Yannick Ihle vom Lugsteinhof Zinnwald hat in der Winterlandschaft dampfenden Reiseintopf und Kartoffelsuppe aus der Gulaschkanone im Angebot. Geöffnet ist täglich zwischen 11 und 14 Uhr. Dabei wechselt das Angebot täglich. So gibt es auch Erbsen- und Lins © Egbert Kamprath
Zum Skilift in Schellerhau, den Familie Rotter betreibt, gehört auch ein kleiner Imbisswagen. Elisa Rotter hat nicht nur Heißgetränke von Glühwein bis Heißschokolade im Angebot. Für den kleinen Hunger gibt es Knoblauchwurst, Pommes und Wiener Würstchen. G
Zum Skilift in Schellerhau, den Familie Rotter betreibt, gehört auch ein kleiner Imbisswagen. Elisa Rotter hat nicht nur Heißgetränke von Glühwein bis Heißschokolade im Angebot. Für den kleinen Hunger gibt es Knoblauchwurst, Pommes und Wiener Würstchen. G © Egbert Kamprath

Eine Woche Winterferien – die Berliner und Brandenburger Schüler hatten schon frei – genügten, um Vermietern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Icke, icke“, wie in diesen Tagen immer wieder zu hören war, kommt im Osterzgebirge gut an. Marcel Reuter, Altenberger Tourismus-Chef, weiß, warum: „Die Berliner sind angenehme Gäste, entspannt, und sie geben auch mal einen Euro mehr aus.“ Das hebt die Stimmung, allen voran bei den Hoteliers und Gastronomen. Wer in dieser Woche noch kurzfristig ein Zimmer haben wollte, musste Glück haben. „Unser Kontingent war bereits Anfang der Woche weg“, sagt Reuter. Und die Telefone im Tourist-Info-Büro klingelten ununterbrochen weiter. „90 Prozent der Anrufe kamen aus Berlin.“ Wer kein Zimmer mehr erwischte oder nur mal kurz Ski fahren wollte, hatte trotzdem eine Chance – dank Autobahn und öffentlichem Nahverkehr. Manche Berliner sind so verliebt in die Skiregion Altenberg, dass sie sogar für einen Tag anreisen, mit dem Pkw oder noch bequemer mit dem Zug. „Das funktioniert jetzt mit dem Wintersportexpress bestens“, sagt Reuter.

Die Berliner haben in Dresden gut Anschluss. Auch an diesem Sonnabend und Sonntag wird die Städtebahn Sachsen jeweils zwei Sonderzüge in die Skigebiete schicken. Abfahrt ist am Hauptbahnhof um 8.05 und 10.05 Uhr. Der Sonderzug hält in Heidenau, Dohna, Weesenstein, Glashütte, Lauenstein und Geising. Dazu kommt, dass die Bergstadt seit 1. Februar einen Skibus durch die Skigebiete schickt. „Von Reisemessen wissen wir, dass gerade die Berliner viel Wert auf öffentlichen Nahverkehr legen“, sagt Reuter. Wer als Hauptstädter die U-Bahn vor der Haustür und gar kein Auto hat, brauche eine Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Skibus schließe eine Lücke. Urlauber mit Gästekarte können dieses Angebot sogar kostenlos nutzen. „Das wird toll angenommen“, freut sich Jochen Löbel, Chef vom Hotel Lugsteinhof in Zinnwald. Auch die Fackelwanderung kam gut an. 150 Gäste nahmen diese Woche daran teil, das anschließende Feuerwerk guckten sich sogar knapp 300 Besucher in Zinnwald an. „Die Gäste merken, dafür lohnt es sich, zwei Euro Kurtaxe zu zahlen“, sagt Löbel.

Nun warten alle gespannt auf das fünfte Wintersportwochenende in Folge. Tausende Tagesgäste waren schon da. Und sie können ihre Teebeutel und Wurstsemmeln getrost zu Hause lassen. Altenberg ist auch dafür gerüstet. Neben Bauden und Klausen haben zusätzlich Imbissstände geöffnet. Im Kahleberggebiet stehen zudem Gulaschkanonen vorm Lugsteinhof und an der Rehefelder Straße. „Bei uns muss niemand verhungern“, so Tourismuschef Reuter.