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Der Walddoktor ist tot

Dr. Alfred Schilke leitete als Forstamtsleiter den Waldumbau ein. Er hinterlässt aber nicht nur Spuren in der Natur.

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© Archiv: SZ

Von Mandy Schaks

Bärenstein. Dr. Alfred Schilke hat sich nie in die Öffentlichkeit gedrängt. Er war ein stiller, angenehmer Mensch, sehr gebildet und vor allem vom Holz fasziniert. Damit hat er den Osterzgebirglern viel Gutes getan. Und nicht nur damit. Denn er war auch Bürgermeister der ersten Stunde in Bärenstein, begleitete dieses Ehrenamt vier Jahre – neben seinem Beruf. Er engagierte sich danach weiter in der Kommunalpolitik als Stadt- bzw. Ortschaftsrat, bis er sich 2007 aus gesundheitlichen Gründen aus der Kommunalpolitik zurückzog. Daran darf heute noch einmal erinnert werden. Denn Dr. Schilke ist jetzt kurz vor seinem 84. Geburtstag gestorben.

Mitarbeiter vom Forstbezirk Bärenfels sprechen bis heute mit großer Achtung von einem langjährigen Wegbegleiter und auch Vorgesetzten. Sie schätzten sein Fachwissen, seine Führungsqualitäten und Kollegialität. Er hat über 40 Jahre in der Forstwirtschaft gearbeitet. Mit der Gründung der sächsischen Forstverwaltung 1990 übernahm er die Führung des Forstamtes Bärenfels. Dort leitete er den Wandel von industriellen Produktionsmethoden im Wald hin zu einer ökologischen, naturnahen Waldbewirtschaftung ein und organisierte den Umbau des Waldes, wie die Osterzgebirgler ihn bereits sehen können.

Auch Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten denkt mit Respekt und allergrößter Anerkennung an Dr. Schilke zurück. „Er war Bürgermeister der ersten Stunde, nach der friedlichen Revolution. Er war bereit, in dieser Zeit Verantwortung zu übernehmen für ein gesellschaftliches Miteinander – sicherlich aufgrund seines Berufes – im Einklang mit der Natur.“ Dr. Alfred Schilke sei ein guter Gesellschafter gewesen, der wusste, wovon er spricht. „Seine Meinung war geschätzt, und er hat Entscheidungen treffen können.“