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Der Wald als Lehrmeister

Johannes Blanckmeister setzte sich für gesunde Wälder in der Sächsischen Schweiz ein. In Lohmen wird er dafür geehrt.

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© Norbert Millauer

Lohmen. Aus dem kleinen, beschaulichen Lohmen stammt ein Professor, der mit seinem Wirken maßgeblich zur Gesundheit der heimischen Wälder beigetragen hat. Ihm zu Ehren wurde jetzt auf dem Friedhof ein Gedenkstein enthüllt.

Johannes Blanckmeister wurde am 4. Dezember 1898 in Lohmen geboren. Er war der Sohn eines Landarztes und besuchte das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna. Nach dem Abitur studierte er Forstwissenschaft in Tharandt und arbeitete nach der Promotion zunächst als Forsteinrichter. Im Februar 1931 wurde er schließlich Forstmeister in Wermsdorf/Hubertusburg. Von 1958 bis 1964 unterrichtete er an der TU Dresden in der Fakultät für Forstwirtschaft.

Die bedeutsame Arbeit leistete er aber außerhalb der Universität. Zusammen mit Hermann Krutzsch und Willy Wobst konnte er seit 1934 eine kontinuierliche Anreicherung des Holzvorrates in der Vorderen Sächsischen Schweiz erreichen. Fichte und Kiefer wurden in ihrem Bestand abgesenkt, dafür vermehrt Eiche, Buche und Birke gepflanzt. Nach dem Krieg setzte sich der gebürtige Lohmener für die Vermeidung von Kahlschlägen und die Anwendung ökologischer Waldbauverfahren ein, auch wenn die Planwirtschaft der DDR die Umsetzung seiner Theorien erschwerte.

Blanckmeister verstarb 1982 in Dresden und fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Leubnitz-Neuostra. Seinen Gedenkstein findet man aber auf dem Lohmener Friedhof. Das wollte seine Tochter Silvia Blanckmeister gerne so, die bei der Einweihung dabei war. „Der Wald ist mein Lehrmeister, und ich bin sein Helfer“ ist darauf eingraviert. Die Gemeinde hat sich an den Kosten für den Stein beteiligt. (SZ/nr)