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Der vorerst letzte Streich

Der Investor Reinhard Saal lässt in Herzogswalde wieder für Millionen bauen. Doch danach soll Schluss sein.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Hauke Heuer

Herzogswalde. Bereits zwei Wohnbauprojekte und einen Golfplatz hatReinhard Saal in Herzogswalde in den vergangenen Jahren aus dem Boden gestampft. Seit Anfang des Jahres wird in unmittelbarer Nähe zum Klubhaus des Golfplatzes wieder gebaut. Hier lässt der Millionär sechs Einfamilienhäuser, drei Doppelhäuser und drei Mehrfamilienhäuser errichten. Darüber hinaus entstehen insgesamt 13 Wohnungen in einem Dreiseithof, der sich an das Gelände anschließt.

„Wir hängen ehrlich gesagt ein wenig hinter unserem Zeitplan hinterher“, sagt Bauleiter Torsten Nowack, wenn er über die Großbaustelle in dem Wilsdruffer Ortsteil blickt. Die niedrigen Temperaturen im Februar hätten viele Betonarbeiten unmöglich gemacht. Doch jetzt gehe es wieder zügig voran, so Nowack. Der Rohbau der Einfamilien- und Doppelhäuser sei bereits fertiggestellt. Jetzt würden die Dachdecker die Arbeit aufnehmen. Auch die Bodenplatten für die Mehrfamilienhäuser konnten in einer Kältepause gegossen werden. Viel Arbeit macht Projektleiter Nowack der historische Dreiseithof. „Hier müssen wir vielen Denkmalanforderungen gerecht werden. Dennoch planen wir, moderne Materialien einzusetzen“, erklärt er.

Der Hof und einzelne Gebäude innerhalb des Projektes werden wahrscheinlich erst im kommenden Jahr fertiggestellt. Doch die Arbeiten an den meisten Objekten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. „Wir hoffen, dass bis Weihnachten die ersten Wohnungen vermietet und Häuser an ihre neuen Besitzer übergeben werden können“, kündigt Nowack an. Die neuen Gebäude sollen sich architektonisch in das Ensemble des Golfplatzes in der Nachbarschaft einfügen. Das heißt, sie werden modern gestaltet. Auf den Dächern werden später einmal verschiedene Sorten Gras wachsen, was wiederum die Begrünung des Golfplatzes aufgreift. Alle Häuser erfüllen die neuesten Anforderungen des Umweltschutzes. Mehrere Erdwärmeheizungen sollen die Energiekosten für die künftigen Käufer und Mieter so weit wie möglich drücken. Hierfür wurden Leitungen bis in 70 Meter Tiefe verlegt. Dafür gibt es die warme Stube künftig fast zum Nulltarif.

Das warme Wasser aus dem Untergrund gelangt nicht über Heizkörper, sondern durch moderne Fußbodenheizungen in die Räume. Auch die sonstige Ausstattung der Häuser und Wohnungen erfüllt einen gehobenen Standard. So werden beispielsweise in den Sanitärbereichen großflächige Fliesen und Armaturen von Villeroy & Boch verbaut. Jedes Haus verfügt über einen eigenen Carport.

Wilsdruff boomt

Dem Bauherren war es wichtig, ein möglichst breites Spektrum an Wohnungen anzubieten. So ist vom Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern, über geräumige 90 Quadratmeter Wohnungen bis hin zur Single-Wohnung mit 55 Quadratmetern alles dabei. Über die Quadratmeterpreise will der Projektleiter noch keine Aussagen machen. „Die Nachfrage ist sehr hoch. Wie schon bei den anderen Wohnobjekten, die wir entwickelt haben, wird es nicht lange dauern, bis alles vermietet oder verkauft ist“, kündigt Nowack zuversichtlich an und fügt hinzu, „Herzogswalde und Wilsdruff entwickeln sich rasant. Hier gibt es Arbeit für die Menschen und eine gute Infrastruktur. Ausreichend Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden. In den vergangenen Jahren wurden zusätzlich Kindergärten und Schulen geschaffen. Darüber hinaus ist man in wenigen Minuten mit dem Auto in Dresden.“

Trotzdem handelt es sich wohl um das vorerst letzte Projekt, dass der Investor Saal in Herzogswalde in die Tat umsetzt. „Herr Saal hat hier in den letzten Jahren einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Darüber hinaus sind zumindest mir keine weiteren Pläne bekannt. Wir bringend diese und andere Projekte erst einmal zu Ende“, sagt Nowack und verweist auf die noch laufenden Arbeiten am Herzogin Garten in Dresden. Hier lässt Saal Mietwohnungen entstehen und baut unter anderem die Orangerie wieder auf. Nowack, der schon viele Projekte für den Investor realisiert hat, würde immer wieder mit Saal zusammenarbeiten. „Die Zusammenarbeit mit Herrn Saal ist sehr unkompliziert. Entscheidungen werden schnell getroffen. Darüber hinaus achten wir darauf, Aufträge an Unternehmen aus der Region zu verteilen. So haben alle etwas davon“, erklärt der Projektleiter.