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Der verhüllte Luther von Görlitz

Einige Tage hatte der Reformator vor der Lutherkirche einen Umhang. Es war kein Anschlag.

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© nikolaischmidt.de

Görlitz. Das hatte sich selbst die Kunstausstellung „Görlitzer Art“ am Lutherplatz nicht getraut. Einige Tage stand das Lutherdenkmal vor der Kirche mit einem weißen Mantel umhüllt da. Erst Ende Juni wurde er wieder abgenommen. Es habe damit alles seine Richtigkeit, sagt Anika Dürrbeck, Mitarbeiterin in der Evangelischen Innenstadtgemeinde. Der Reformator erhielt seinen „neuen Talar“ von den Teilnehmern des diesjährigen Jungschartag am 10. Juni, der passenderweise zum Reformationsjubiläum an der Lutherkirche stattfand.

Auf dem Talar schrieben die Kinder nieder, wie sie sich Kirche wünschen würden. Darunter war zu lesen: „Ich wünsche mir mehr Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen“, „Dass dem Pfarrer beim Gottesdienst zugehört wird“, „Dass noch mehr Christen werden“, „Mehr Leute mit Witzen“, „Vieles, was in der Kirche gesprochen und gesungen wird, verstehen Kinder nicht“, „Ich wünsche mir mehr Lieder“, „Ich wünsche mir eine Kirche mit viel Licht“, „Ich wünsche mir, dass noch mehr in die Kirche kommen“, „Ich wünsche mir, dass die Kirche in Zukunft nicht so langweilig für Kinder ist“. Die Kinderwünsche werden nun an die Kirchengemeinden verschickt. In der Hoffnung, dass sie auf offene Ohren und ein weites Herz treffen“, sagt Anika Dürrbeck. (SZ)