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Der Töpferberg ist nicht hoch, aber sehr markant

Im weiteren Verlauf des Rundganges ist der Töpferberg (links von der Breslauer Straße aus) zu nennen. Dazu schreibt Professor Jecht in seiner Topographie der Stadt Görlitz, dass er zuerst 1328 erwähnt wurde.

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Von Hans Schulz

Im weiteren Verlauf des Rundganges ist der Töpferberg (links von der Breslauer Straße aus) zu nennen. Dazu schreibt Professor Jecht in seiner Topographie der Stadt Görlitz, dass er zuerst 1328 erwähnt wurde. Seine Ausdehnung, die 1933 nur zwölf Häuser umfasst, muss früher viel größer gewesen sein, denn 1403 zählte man nicht weniger als 57 Wirte, worunter sich ein Bäckerhaus, der Müller zu Kleppelswalde, der Walker, der Spittelschmied befinden. Die ganze Gegend an der jetzigen Breslauer Straße scheint ursprünglich den Namen Töpferberg zu führen. Auch der hintere Ausgang des Jakob-Böhme-Hauses, Prager 12, gehörte noch 1599 zum Töpferberg. Bei Professor Jecht heißt es weiter: „1827 und später geschah nach dem 1824 erfolgten Abbruche der Bastei bei der Dreiradenmühle und dem Abbruche der Nagelschmiede und des Spritzenhauses die Planierung des jetzigen Töpferberges, die Anlage der Futtermauer und der Granittreppen und der Einbau des ganz massiven Spritzenhauses in den Berg. Das Spritzenhaus wurde, seitdem 1845 die Wasserleitung vom linken Neißeufer übergeführt war, zu einem Wasserbehälter umgewandelt, der jetzt noch steht. 1827 wurde der Postmeilenstein, der seit 1725 auf der Straße vor dem Töpferberge gestanden hatte, auf den Berg gesetzt.“

Laut der Adressbücher von 1919 sowie 1934/1935 wies der Töpferberg zwölf Häuser auf, wobei das Eckhaus Nr. 1 in beiden Adressbüchern der Breslauer Straße 44 zugeordnet war. Interessant ist auch, dass die Häuser 10 bis 12 in dem gesamten Zeitraum im Besitz des Görlitzer Kupferschmiedemeisters Otto Goldmann waren. Zeitzeugen berichten, dass bei der Sprengung der Altstadtbrücke 1945 die Gebäude des Töpferberges erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurden und aus Sicherheitsgründen abgerissen werden mussten – oder sie wurden dem Verfall preisgegeben. Knapp 60 Jahre mussten vergehen, ehe dieses Gelände wieder bebaut und damit aufgewertet werden soll. Besucher und Touristen von Zgorzelec können auf einer Informationstafel heute lesen: „Der ehemalige Töpferberg, heute Postplatz (pl. Pocztowy), soll eine Neubebauung erhalten, die sich entsprechend des derzeit vorhandenen Bebauungsplanes der Stadt Zgorzelec an den ursprünglichen Grundstücksbreiten orientiert. Durch eine Modifizierung der Bebauung wird der Platz gegenüber der historischen Fläche etwas vergrößert.“

Die Gebäude entsprechen in ihrer Anordnung der historischen Bebauung, ohne jedoch im Detail eine Kopie darzustellen. Die Farbgestaltung entspricht den Präferenzfarben (Präferenz = Vorzug, Vorrang) der der Architektur zugrunde gelegten Baustile. Der Platz wird mit einer Begrünung und einer modernen Oberfläche gestaltet und mit modernen Stadtmöbeln (Beleuchtung, Bänke, Papierkörbe usw.) ausgestattet. (wird fortgesetzt)