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Der sich vorne dran gestellt hat

50 Jahre hat Jürgen Raab Reinhardtsgrimma mit gestaltet. Jetzt wird um ihn getrauert.

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© Archiv/SZ

Von Franz Herz

Reinhardtsgrimma. Fünfzig Jahre war er in der Kommunalpolitik von Reinhardtsgrimma aktiv, über 30 Jahre hatte er Leitungsaufgaben in der LPG und späteren Agrargenossenschaft Reinhardtsgrimma inne: Jürgen Raab. Vor wenigen Tagen ist er im Alter von 80 Jahren gestorben, wie seine Familie informierte.

Klaus Köhler, der Ortsvorsteher von Oberfrauendorf, kennt ihn aus der Zusammenarbeit im Gemeinderat und unter Berufskollegen in der Landwirtschaft. Er sagt: „Jürgen war einer, der sich vorne dran gestellt und Verantwortung übernommen hat. Er hat dabei immer die Interessen der Gemeinde gesehen und keine Rücksicht auf sein Eigenes genommen. Eigentlich hätte er schon zu Lebzeiten eine Ehrung verdient gehabt.“

Jürgen Raab stammt aus Berlin und hat dort in den Kriegsjahren seine Kindheit verbracht. Er wollte aber Landwirt werden und kam für seine Ausbildung an die Fachschule nach Reinhardtsgrimma, wo er sich auf Dauer niedergelassen hat. 1959 hat er seine Ausbildung abgeschlossen und von da an war er auch im Gemeinderat des Dorfes aktiv. Er wurde Vorsitzender der LPG Reinhardtsgrimma und betreute deren Umwandlung in die heutige Agrargenossenschaft, die er bis 1996 als Geschäftsführer leitete. 1994 hatte er bereits die Wahl für das damals ehrenamtliche Bürgermeisteramt in Reinhardtsgrimma gewonnen, konnte aber sein Amt nicht antreten. Die Doppelbelastung in zwei Führungsaufgaben wollte sein Arbeitgeber nicht mittragen.

Raab blieb stellvertretender Bürgermeister, wie schon in den Jahren zuvor. Hier wurde er besonders gefordert, als der Amtsinhaber Klausjürgen David erkrankt war und 2003 aus dem Amt scheiden musste. Damals leitete Raab zeitweise die Gemeindeverwaltung. Bis 2009 blieb er aktiv in der Kommunalpolitik, zuletzt im Stadtrat Glashütte.