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Der Schillergarten putzt sich raus

Das Restaurant bereitet sich auf die neue Saison vor. In Sachen Personal musste sich der Chef was einfallen lassen.

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© Christian Juppe

Von Julia Vollmer

Der Anfang war ein Sommerschenkhaus mit Bierausschank. Um 1730 wurde es am Ufer des heutigen Schillerplatzes gebaut. Heute, 288 Jahre später, wurde es im jetzigen Restaurant Schillergarten Zeit für eine Renovierung. Wände wurden gestrichen, neue Fliesen verlegt und die Lüftung erneuert. Im Kaminzimmer bekam die Decke einen neuen Anstrich. „Wir haben dafür nur zwei Schließtage eingeplant, aber es klappte alles“, sagt Geschäftsführer Thomas Jacob. Pünktlich zum Start in den Frühling war alles fertig. Der Schillergarten, der auch über den Winter offen hatte, ist vor allem für seinen Biergarten bekannt. Dort wurden neue Blumen gepflanzt und die Möbel entstaubt.

Auf zwei Highlights arbeiten Chef Thomas Jacob und sein Restaurantleiter Frank Baumgürtel hin: das Schillerwitzer-Elbe-Dixie und die Fußball-WM. Am 6. Mai spielen im Schillergarten und im Elbegarten zahlreiche Bands. Am 14. Juni wird dann das erste Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland angepfiffen. Jedes Spiel will die Schillergarten-Mannschaft auf der neuen LED-Wand im Biergarten zeigen – bis zum Finale am 15. Juli.

Um dafür auch genügend Personal zu haben, musste sich Thomas Jacob angesichts des grassierenden Fachkräftemangels etwas einfallen lassen. Er setzt auf eine Kooperation mit einem Ski-Hotel aus Österreich. Dieses schließt über den Sommer und leiht seine Köche und Kellner an den Schillergarten aus. Im Winter geht es für die Mitarbeiter dann wieder zurück nach Österreich. „Ohne diese Leute und ohne unsere Mitarbeiter aus Bulgarien und Kroatien könnten wir das Geschäft nicht stemmen.“ Jacob kennt die Lage auf dem Markt in Dresden und will sich von den anderen Gastronomen abheben. Er zahlt sowohl an den Wochenenden als auch an Feiertagen Zuschläge zum Lohn. Urlaub im Sommer, früher undenkbar, genehmigt er seinen Leuten heute.

Seit 1859 trägt der Schillergarten im Übrigen seinen jetzigen Namen. Der aktuelle neue Anstrich wird sicher nicht der letzte sein.