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Der Sauberg als Motiv für einen irischen Tanz

Drei Bands laden zum 2. Irish-Folk-Festival ein. Diesmal gibt’s im Schlosshof Burgk Musik von der grünen Insel. Und aus Freital.

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© Thomas Morgenroth

Von Thomas Morgenroth

Freital. So ist einem Freitaler Hügel wohl noch nie gehuldigt worden: Dreizehn Musiker von drei heimischen Bands spielen im Gemeindesaal in Potschappel „The Pig Mountain Reel“. Uwe Hillig beginnt mit seiner Geige, alle anderen fallen nach und nach ein. Am Ende vereinen sich Fiedeln, Rahmentrommeln, Banjo, Cister, Gitarren, Bass, Flöten und Schellen zu einem treibenden Rhythmus, der immer schneller wird. Fehlt nur noch das Trappeln der Schuhe auf dem Parkett, denn der Reel ist ein irischer Tanz.

Am Sonnabend wollen die musizierenden Männer und Frauen damit die Füße der Gäste im Schlosshof Burgk bewegen: RedHouse, The Ballad Fiddler und die Emmausband laden zum zweiten Freitaler Irish-Folk-Festival ein. Wegen des großen Erfolges im vergangenen Jahr im Stadtkulturhaus gibt es nun unter freiem Himmel traditionelle Musik von der grünen Insel. Und aus Freital den Reel vom „Pig Mountain“.

Ja, aber welche Erhebung in der Stadt soll das sein? Jeder Freitaler kennt sie: Es handelt sich um den Sauberg in freier englischer Übersetzung von Uwe Hillig, der dort wohnt. Bei einem Kurs in der Volkshochschule, erinnert er sich, kannte er die korrekte Entsprechung für Sau (sow) noch nicht und nahm dafür das Schwein, also pig. „Das inspirierte mich zu diesem Lied“, sagt er. Gemeinsam entwickelten die Musiker dann das Stück, es ist das einzige eigene, das beim Folk-Fest gespielt wird.

Vergangenen Donnerstag probten die Bands für die Session, den Höhepunkt des auf etwa drei Stunden veranschlagten Konzertes. Dank des großen Orchesters entwickeln Klassiker wie „Wild Rover“, „Whisky in the Jar“, „Dirty Old Town“ oder „The Lord of the Dance“ eine ungeheure Kraft, die beim zuhörenden Journalisten schon im eher nüchternen Diakonat für eine Gänsehaut sorgte. Welche Wirkung wird das erst im schönsten Anwesen der Stadt Freital haben! Acht Lieder sind für das Finale geplant, an dem sich auch spontan andere Musiker beteiligen können. Zum Ausklang folgen einige Polkas zum Tanzen. Das Publikum soll dabei von Mitgliedern der Irish Dance Company angeleitet werden, die zuvor schon ihr Können zeigen wollen.

Zunächst treten die Bands einzeln auf, zum Teil mit Gästen, wie die Ballad Fiddler, ein Duo, das seit sechs Jahren aus dem Iren Ted O’Reilly und der Freitalerin Diana Hebold besteht. Ihnen folgt RedHouse, gegründet erst vor einem Jahr, mit Volkmar Fischer, Sabine Raatz, Franzi Lauth und Peter Peschel. Die Emmausband hingegen wird im nächsten Jahr bereits vierzig. Uwe Hillig gehört dazu, Uli Däßler, Ursula Däßler, Uli Heinemann, Rainer Angermann und Kathrin Donath. Und manchmal Thomas Böhme. Der Freitaler Berufsfeuerwehrmann, der auch bei Bronson-Blues Geige spielt, hält die Fäden für das Freitaler Irish-Folk-Festival zusammen.

Dieses, betont er, findet wie schon im Vorjahr im Rahmen der Freitaler Kulturalltage statt, auch wenn diese offiziell erst am 17. Juni beginnen. „Unser Termin“, sagt Böhme, „steht schon länger fest.“ Vor allem der Bühne wegen, die am Freitag für das Konzert von Thomas Stelzer aufgebaut und am Sonntag für den Bergmannstag genutzt wird. Da bot es sich an, dort am Sonnabend ein irisches Volksfest zu feiern und dabei den Freitaler Sauberg zu vertanzen.

2. Freitaler Irish-Folk-Festival, 4. Juni, Beginn 18 Uhr, im Schlosshof Freital-Burgk, der Eintritt ist frei.