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Der Phaeton bleibt ein ganzer Sachse

Volkswagen lässt die Karosserie des Oberklassewagens weiter in Zwickau fertigen und stärkt damit erneut den Standort Sachsen.

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© dpa

Von Annette Binninger

Dresden. Monatelang hing die Entscheidung offenbar am seidenen Faden. Wie erst jetzt bekannt wurde, gab es bei Volkswagen ernsthafte Überlegungen, die Karosserie des Phaeton nicht mehr in Zwickau zu produzieren, sondern an einen anderen, nichtsächsischen Standort zu verlagern.

Mehrere Werke hatten sich nach SZ-Informationen um die Fertigung bemüht, die Konkurrenz um den lukrativen Auftrag war groß. Doch das ist nun vorüber, und die Freude bei VW Sachsen groß. „Die Entscheidung, dass die Karosserie weiterhin im Fahrzeugwerk Zwickau gebaut und lackiert wird und der Phaeton in der Gläsernen Manufaktur in Dresden endmontiert wird, ist ein Zeichen des Vertrauens von Vorstand und Aufsichtsrat in die sächsischen Automobilbauer“, sagte VW-Sachsen-Chef Siegfried Fiebig. „Darauf sind wir stolz.“

Die Standort-Entscheidung wurde am Freitag im Rahmen der großen Fertigungs- und damit Investitionsplanung des Konzerns bekannt. Insgesamt will VW bis Ende 2019 weltweit rund 85,6 Milliarden Euro in Werke und Produkte stecken. Auch in die sächsischen Werke werde weiter investiert, sagte ein Sprecher auf SZ-Anfrage. Zur genauen Höhe äußerte er sich aber nicht. In den nächsten fünf Jahren sollen rund 20,5 Milliarden Euro in die deutschen VW-Standorte investiert werden.

Grünes Licht für Nachfolgemodell

Mit den Investitionen hat VW auch grünes Licht für ein Nachfolgemodell des Phaetons gegeben, der seit 2001 mit wenigen Veränderungen gebaut wird. Damit soll der Absatz wieder angekurbelt werden. Rollten 2012 knapp 11 000 Fahrzeuge vom Band, waren es 2013 noch 5 812. Als Gründe nannte die Manufaktur den Trend zum Kleinwagen und zum straßentauglichen Geländewagen (SUV). Berichte, wonach der neue Phaeton 2016 auf den Markt kommen soll, wollte das Unternehmen nicht bestätigen.

Der Wolfsburger Autohersteller hat allein in Sachsen 10 250 Mitarbeiter. Davon sind in Zwickau 7 000 beschäftigt, in der Gläsernen Manufaktur 500. Der Phaeton wird seit dem Jahreswechsel 2000/2001 in Zwickau gefertigt und in Dresden endmontiert und ausgeliefert. (mit dpa)